Gottes verkörpertes Ebenbild: eine theologische Anthropologie

Obwohl die biblischen Überlieferungen den Menschen konsequent als verkörpert verstehen, ist das Christentum durch eine lange Tradition der Körpervergessenheit und Körperverachtung geprägt. Im Anschluss an die embodied cognitive science und die Philosophie der Verkörperung zeigt Gregor Etzelmüller di...

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Bibliographic Details
Main Author: Etzelmüller, Gregor 1971- (Author)
Format: Electronic Book
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Tübingen Mohr Siebeck [2021]
In:Year: 2021
Standardized Subjects / Keyword chains:B Bodiliness / Image of God / Theological anthropology / Protestant theology
B Bodiliness / Image of God / Theological anthropology
Further subjects:B Systematic theology
B Verkörperung / Embodiment
B Bodiliness / Body
B Redaktionskritik
B Biblical theology
B Minor Prophets
B Human being
B Internet of Things
Online Access: Presumably Free Access
Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Obwohl die biblischen Überlieferungen den Menschen konsequent als verkörpert verstehen, ist das Christentum durch eine lange Tradition der Körpervergessenheit und Körperverachtung geprägt. Im Anschluss an die embodied cognitive science und die Philosophie der Verkörperung zeigt Gregor Etzelmüller die Realistik der biblischen Wahrnehmungen des Menschen auf und würdigt die Leistungsfähigkeit und die Weisheit des Leibes als gute Schöpfungsgaben Gottes. Anhand des Phänomens der Natalität wird aufgedeckt, dass der Mensch als Leib immer schon in das Leben anderer verstrickt ist, worin die Voraussetzung der Fähigkeit zur Empathie liegt. Als leibliches Wesen ist der Mensch aber auch endlich, d.h. sterblich, vulnerabel und in seinen Perspektiven begrenzt. Diese Begrenzungen erweisen sich dabei zugleich als Entwicklungsgeneratoren der menschlichen Sozialität.Als verkörperte Geschöpfe stehen Menschen in der Gefahr, ihr ganzes Leben den Gesetzen ihrer biologischen Natur zu unterwerfen. Ausgehend von dieser biblischen Einsicht wird im Dialog mit der Evolutionären Anthropologie Sünde als Verfehlung der göttlichen Bestimmung des Menschen erschlossen. Evolutionstheoretisch betrachtet ist der Mensch ein Kulturwesen, das sich eigene Ziele setzen kann. Insofern ist den Menschen das, was sie werden sollen, von Natur aus nicht vorgegeben. Im Anschluss an die Schöpfungserzählungen, den Exodus-Mythos und die paulinische Theologie wird gezeigt: Menschen sind dazu bestimmt, Glaube, Hoffnung und Liebe zu kommunizieren und dadurch Gemeinden und Gesellschaften aufzubauen, die durch Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gotteserkenntnis geprägt sind – und so ewig zu leben. Das ewige Leben erscheint als ein verkörperter Formzusammenhang, der schon in dieser Welt entdeckt werden kann.
The Bible consistently conceives of the human being as embodied. In dialogue with the embodied cognitive science and the philosophy of embodiment, Gregor Etzelmüller shows the realism of the biblical perceptions and makes them fruitful for a systematic anthropology. By linking the biblical and interdisciplinary orientation, this anthropology gains new insights in what it means to be the embodied image of God.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite [343]-379
ISBN:3161608712
Persistent identifiers:DOI: 10.1628/978-3-16-160871-1