Abgelegte Maskulinität: Markus 14,51–52 in einer Lesart "del otro lado"

Was bedeutete es in der Welt des Neuen Testaments, männlich oder maskulin zu sein? Ein "Mann" oder eine "Frau" zu sein, hatte in der griechisch-römischen Welt wenig mit Biologie zu tun. Ein Mann musste seine Maskulinität ständig performen und demonstrieren, um als "echter Ma...

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Bibliographic Details
Main Author: Villalobos Mendoza, Manuel 1967- (Author)
Format: Electronic/Print Article
Language:German
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Published: Echter [2020]
In: Concilium
Year: 2020, Volume: 56, Issue: 2, Pages: 126-136
Standardized Subjects / Keyword chains:B Bible. Markusevangelium 14,51-52 / Togas / Masculinity / Bodiliness / Nakedness
IxTheo Classification:HC New Testament
NBE Anthropology
Online Access: Volltext (doi)
Description
Summary:Was bedeutete es in der Welt des Neuen Testaments, männlich oder maskulin zu sein? Ein "Mann" oder eine "Frau" zu sein, hatte in der griechisch-römischen Welt wenig mit Biologie zu tun. Ein Mann musste seine Maskulinität ständig performen und demonstrieren, um als "echter Mann" (verus vir) zu gelten. Deshalb ist es ungewöhnlich, dass Markus 14,51–52 von einem jungen Mann erzählt, dessen Maskulinität bei der Verhaftung Jesu in Widerspruch zu den gesellschaftlichen Normen gerät. Seine Jugendlichkeit und sein kostbares Leinengewand (sindōn) kennzeichnen ihn als effeminatus. Und sein nackter Leib belegt genau wie seine feige Flucht ins Dunkel der Nacht, dass er außerstande ist, seine Maskulinität unter Beweis zu stellen.
ISSN:0588-9804
Contains:Enthalten in: Concilium
Persistent identifiers:DOI: 10.14623/con.2020.2.126-136