Zwischen Nationalismus und Gleichschaltung

Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig war ein überzeugter Kosmopolit, der sich nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs publizistisch für eine friedvolle Zusammenarbeit der europäischen Völker einsetzte. Als vorbildhaft galt ihm dabei die Biographie des Erasmus von Rotterdam, einem ausge...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
1. VerfasserIn: Rohls, Jan 1949- (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
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Veröffentlicht: De Gruyter [2019]
In: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
normierte Schlagwort(-folgen):B Zweig, Stefan 1881-1942 / Reformation / Humanismus / Gewissensfreiheit
IxTheo Notationen:CD Christentum und Kultur
CG Christentum und Politik
KAG Kirchengeschichte 1500-1648; Reformation; Humanismus; Renaissance
KAJ Kirchengeschichte 1914-; neueste Zeit
KDD Evangelische Kirche
NCD Politische Ethik
weitere Schlagwörter:B National Socialism
B Humanismus
B Cosmopolitism
B Reformation
B Gewissensfreiheit
B freedom of conscience
B Humanism
B Kosmopolitismus
B Nationalsozialismus
Online Zugang: Volltext (Resolving-System)
Volltext (doi)
Beschreibung
Zusammenfassung:Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig war ein überzeugter Kosmopolit, der sich nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs publizistisch für eine friedvolle Zusammenarbeit der europäischen Völker einsetzte. Als vorbildhaft galt ihm dabei die Biographie des Erasmus von Rotterdam, einem ausgemachten Feind jeder Art von Fanatismus. In seinem Roman "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam" (1934) porträtierte er ihn als einen Gegenpol zu Luther, dessen religiösen Radikalismus verbunden mit nationalistischen Tendenzen er verabscheute. Zweig stellte den kosmopolitischen Humanismus von Erasmus der deutschen Reformation Luthers gegenüber. Unter dem Eindruck der politischen Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, die ihn zur Emigration zwang, wuchs bei Zweig das Interesse an der Geschichte der Reformation in Europa. Nach "Maria Stuart" (1935) sah er in seinem Roman "Castellio gegen Calvin" (1936) in Castellio einen Erben des Erasmus, der die menschliche Gewissensfreiheit gegen das repressive theokratische Genfer Regime verteidigte. Calvin wurde für Zweig zu einem Tyrannen, der in vielen Punkten Hitler ähnelte.
ISSN:1612-9520
Enthält:Enthalten in: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/nzsth-2019-0015