Privates Bodeneigentum und die Stadt als Allmende: eine wirtschaftsethische Reflexion der Herausforderung schnell steigender urbaner Bodenpreise

Vor dem Hintergrund stark steigender Boden- und Wohnraumpreise in attraktiven deutschen Großstädten werden seit einigen Jahren intensive Debatten über die Eigentumsverhältnisse an innerstädtischen Grundstücken geführt. Zunehmend mehr Gehör konnten sich zuletzt jene Stimmen verschaffen, die sich über...

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Bibliographic Details
Authors: Degan, Julian 1989- (Author) ; Emunds, Bernhard 1962- (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
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Published: Duncker & Humblot 2022
In: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung
Year: 2022, Volume: 91, Issue: 1, Pages: 81-96
Further subjects:B Economic Ethics
B Catholic social ethics
B Commons
B Aufsatz in Zeitschrift
B Property Rights
B Housing
B Urban land
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Vor dem Hintergrund stark steigender Boden- und Wohnraumpreise in attraktiven deutschen Großstädten werden seit einigen Jahren intensive Debatten über die Eigentumsverhältnisse an innerstädtischen Grundstücken geführt. Zunehmend mehr Gehör konnten sich zuletzt jene Stimmen verschaffen, die sich über eine Neuorganisation urbaner Böden als Gemeineigentum für eine "Wiederaneignung des Urbanen" aussprechen. Die mit diesen Forderungen verbundene Leitidee der "Stadt als Allmende" beleuchten wir in unserem Beitrag aus wirtschaftsethischer Perspektive. Zunächst stellen wir anhand der katholischen Eigentumsethik die Sozialpflichtigkeit von Privateigentum dar und konkretisieren sie am Beispiel des Eigentums an städtischen Böden. Anschließend blicken wir aus den Perspektiven der ökonomischen Güterlehre und der von den Arbeiten Elinor Ostroms inspirierten Commons-Forschung auf das Leitbild der "Stadt als Allmende" und beziehen darauf eine ethische Reflexion auf Städte als Kooperationszusammenhänge. Wir begründen, weshalb diese Kooperationszusammenhänge von zu starken ökonomischen Partikularinteressen geschützt werden muss, und stellen schließlich eine knappe bodenpolitische Handlungsskizze vor.
Against the backdrop of sharply rising land and housing prices in attractive German cities, intensive debates have been going on for some years about the ownership of urban land. Recently, more and more voices have been heard calling for a "reappropriation of the urban" by reorganizing urban land as common property. In our contribution, we examine the guiding idea of the "city as commons" associated with these demands from the perspective of economic ethics. First, we present the social obligation of private property on the basis of Catholic property ethics and concretize it using the example of the ownership of urban land. From the perspectives of the economic classification of goods and the commons research inspired by the work of Elinor Ostrom, we look at the idea of the "city as commons" and thereon provide an ethical reflection on cities as contexts of cooperation. We justify why these contexts of cooperation have to be protected from too strong economic particular interests and finally present a concise sketch of land policy action.
ISSN:1861-1559
Contains:Enthalten in: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung
Persistent identifiers:DOI: 10.3790/vjh.91.1.81
HDL: 10419/271507