De la cuestion del hombre a la cuestion de Dios: Kant, Feuerbach, Heidegger
Immanuel Kant war der erste Philosoph, der als Grundlage der Gottesfrage die Frage nach dem Menschen gestellt hat. Seine Überlegungen über die Fragen 'Was soll ich tun?' und 'Was darf ich hoffen?' sind eine Analyse der Freiheit, die geprägt ist von der Unbedingtheit des ethischen...
Main Author: | |
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Ed. Pontificia Univ. Gregoriana
1982
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In: |
Gregorianum
Year: 1982, Volume: 63, Issue: 2, Pages: 211-272 |
Online Access: |
Volltext (lizenzpflichtig) |
Parallel Edition: | Non-electronic
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Summary: | Immanuel Kant war der erste Philosoph, der als Grundlage der Gottesfrage die Frage nach dem Menschen gestellt hat. Seine Überlegungen über die Fragen 'Was soll ich tun?' und 'Was darf ich hoffen?' sind eine Analyse der Freiheit, die geprägt ist von der Unbedingtheit des ethischen Sollens und der Unbegrenztheit des menschlichen Hoffens. Diese doppelte ontologische Dimension hat ihren letzten Grund im Dasein Gottes. Die Behauptung, Gott existiere, wird von der praktischen Vernunft erreicht, d. h. in einem totalen Akt des Menschen, dem Vernunftglauben. Auch Ludwig Feuerbach nimmt die Frage nach dem Menschen als Ausgangspunkt seiner Philosophie. Ihre Methode besteht in der Zurückführung und Verkürzung alles Übermenschlichen auf die allumgreifende Zweiheit 'Natur - Mensch': Nur sinnenhafte Wesen können wirklich sein. Diese beiden Grundsätze (die Feuerbach weiter nicht rechtfertigt) führen logisch zur Leugnung Gottes: Die Gottesfrage ist nur eine Täuschung, ein Entwurf der Einbildungskraft. Am Ursprung dieser Gottesleugnung steht die anthropologische Verkürzung. In der Frage selbst nach dem Menschen hat Feuerbach die Frage nach der Zukunft nicht beachtet, die nach ihm bloß eine Schöpfung der Fantasie ist: Der Mensch bleibt in sich geschlossen und absolut gesetzt, ohne irgendeine Öffnung auf die Zukunft hin. Hoffnung und Verantwortlichkeit der Freiheit zu vergessen, das sind die Möglichkeitsbedingungen jeder menschlichen Wahl. Martin Heidegger geht von der existentialen Analyse der grundlegenden Dimensionen des Menschen aus (den Rücksichten der Frage nach dem Menschen) und wendet sich von dort der vorrangigen Frage nach dem Sein und schließlich der Gottesfrage zu. Mit aller Klarheit drückt er das letzte Ergebnis seiner Ontologie aus: Weder Theismus noch Atheismus sind möglich. Heute muß man einfach schweigen vor der Gottesfrage. Die Aporie der Enthüllung-Verborgenheit des Seins (das sich bloß im Nichts offenbart, d.h. im Nicht-Sein der Seienden) läßt die Transzendenz der menschlichen Existenz im Zwielicht. Das ist die logische Folge von Heideggers wiederholtem Schweigen angesichts vielfältiger anthropologischer Fragen, die sich aus seiner existenzialen Analyse ergeben: Der Tod als Vernichtung oder als Überleben, die Erfahrung der Begrenztheit des Menschen und seiner Offenheit über das Begrenzte hinaus. Die Geworfenheit und die Faktizität als letzte oder bloß als vorletzte Antwort und darum die Angst als Grundbefindlichkeit oder als von der Hoffnung bedingte Befindlichkeit. Dieses bedeutsame vielfache Schweigen zur Frage nach dem Menschen führt zum Schweigen in der Gottesfrage. Kants Fragen 'Was soll ich tun?' und 'Was darf ich hoffen?' beziehen sich in der Deutung Heideggers ausschließlich auf die Begrenztheit des Menschen. Damit gibt er den unbedingten Charakter des ethischen Sollens und die Unbegrenztheit der Hoffnung als Möglichkeitsbedingungen des menschlichen freien Handelns auf. Auch die Auseinandersetzung mit dem Werk Heideggers nach der 'Kehre' führt nicht zu wesentlich anderen Ergebnissen. |
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Contains: | Enthalten in: Gregorianum
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