Rußlands Welten des Islam

Rußland hat sich in die weltweite Auseinandersetzung mit militantem Islamismus als maßgeblicher Sprecher eingeschaltet. Da es zu jenen europäischen Staaten gehört, in denen der Islam die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft bildet, ist es auch als relevanter Diskurspartner im Erfahrungsaustausch über Is...

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Auteur principal: Halbach, Uwe 1949- (Auteur)
Collectivité auteur: Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin (Autre)
Type de support: Électronique Livre
Langue:Allemand
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Publié: Berlin SWP 2003
Dans:Année: 2003
Collection/Revue:SWP-Studie S 15/2003
Sujets non-standardisés:B Règlement de conflit
B Développement
B Conflit politique
B Islam
B Politique intérieure
B Islamisation
B Tendance
B Communauté religieuse
B Russie
B Rapport de recherche
B Islam et politique
B Conflit religieux
Accès en ligne: Volltext (Aggregator)
Description
Résumé:Rußland hat sich in die weltweite Auseinandersetzung mit militantem Islamismus als maßgeblicher Sprecher eingeschaltet. Da es zu jenen europäischen Staaten gehört, in denen der Islam die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft bildet, ist es auch als relevanter Diskurspartner im Erfahrungsaustausch über Islam in Europa zu betrachten. Für europäische Politik gegenüber Rußland und vom Islam geprägten Teilen des GUS-Raums (Zentralasien, Kaukasien) gilt es aber, bei Aussagen russischer Quellen zur "islamischen Wiedergeburt" in nachsowjetischer Zeit objektive Information von verzerrten Wahrnehmungen oder propagandistisch gefärbten Konfliktdeutungen (z.B. in bezug auf Tschetschenien) zu unterscheiden. Die pauschale Verwendung des Schlagworts "Wahhabit" zur Bezeichnung aller suspekt erscheindenden Strömungen "islamischer Wiedergeburt" erschwert eine präzise Identifikation extremistischer Kräfte, von denen tatsächlich Gefahr für den inter- und innerkonfessionellen Frieden ausgeht. Missionarische Einflüsse aus dem Ausland werden als massive Offensive religiöser Extremisten gegen Rußland präsentiert. Radikalisierend wirkende externe Einflüsse auf Prozesse "religiöser Wiedergeburt" werden dadurch der genaueren Analyse entzogen und hausgemachte Ursachen von Extremismus verschleiert. Russische Aussagen zum Islam im eigenen Land beziehen sich überwiegend auf die instabile Situation im Nordkaukasus. Die Islamperzeption der russischen Öffentlichkeit wurde stark von den beiden Kriegen in Tschetschenien geformt. Dabei ist das Thema "islamischer Wiedergeburt" nicht auf die kaukasische Peripherie der russischen Föderation beschränkt. Die vorliegende Studie möchte sich deshalb dem Verhältnis zwischen Rußland und seinen Muslimen auf etwas breiterer Basis widmen. (SWP-Studie / SWP)