«Les silences de Pie XII» entre mémoire et oubli. 1944-1958

1963 löste Rolf Hochhuth, ein junger deutscher Autor, einen immensen Skandal aus, indem er in seinem Theaterstück „Der Stellvertreter“ Pius XII. anklagte, angesichts der Vernichtung der Juden geschwiegen zu haben. Ausgehend von Deutschland breitete sich der Skandal rasch in Europa, den Vereinigten S...

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Bibliographic Details
Main Author: Guittat-Naudin, Muriel (Author)
Format: Electronic Article
Language:French
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Published: Université Catholique 2011
In: Revue d'histoire ecclésiastique
Year: 2011, Volume: 106, Issue: 1, Pages: 215-239
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Electronic
Description
Summary:1963 löste Rolf Hochhuth, ein junger deutscher Autor, einen immensen Skandal aus, indem er in seinem Theaterstück „Der Stellvertreter“ Pius XII. anklagte, angesichts der Vernichtung der Juden geschwiegen zu haben. Ausgehend von Deutschland breitete sich der Skandal rasch in Europa, den Vereinigten Staaten und Israel aus und nährte unzählige, oftmals polemische oder apologetische Reaktionen. Anwälte und Ankläger des Heiligen Vaters beugten sich über die Frage des Schweigens des Heiligen Stuhls, das viele nun zu entdecken meinten. Dabei ist die Debatte nicht neu: sie entsprang während der Krise der dreißiger Jahre, wurde während des Krieges verfolgt und entwikkelte sich bis zur Befreiung mit immer lauter werdender Stimme. Da sie jedoch von vereinzelten katholischen und jüdischen Intellektuellen, oft der kommunistischen Linken nahestehenden Persönlichkeiten, getragen wurde, wurden die Kritiken rasch erstickt. Es herrschte im Gegenteil das Bild eines weitgehend von Nächstenliebe, Frieden und Gerechtigkeit geprägten Papstes vor, dessen Autorität und Ansehen beträchtlich gestärkt aus dem Krieg hervorgingen, eines würdigen Papstes zudem, der von Rom aus sein unfehlbahres Lehramt zum Ruhme des Zentrums des Katholizismus ausübte.
In 1963, Rolf Hochhuth, a young German author, instigated a huge scandal by accusing Pius XII of being reticent when faced with the extermination of the Jews in a piece entitled “Le Vicaire”. Whilst the scandal spread throughout Europe, the United States and Israel, Germany was often polemic or apologetic. Defenders and prosecutors of the Holy Father clashed over the issue of the silence of the papacy, a silence which many others seem to have found at the time. However, this debate is nothing new: Born out of the turbulence of the 1930s, it continued its course during the war and developed further in the many voices of the Liberation. Supported mostly by those closely associated with Communists and a few Catholic and Jewish intellectuals, critics were quickly stifled. On the contrary, an overwhelmingly dominant image of a pope of charity, peace and justice prevailed, whose authority and prestige was considerably reinforced by the war: the majesty of a pope exercising his infallible teaching authority from Rome whilst exalting the centre of Catholicism.
ISSN:2294-1088
Contains:Enthalten in: Revue d'histoire ecclésiastique
Persistent identifiers:DOI: 10.1484/J.RHE.1.102209