Die Dynamik der Macht jenseits von Zustimmung und Widerstand: "die katholischen Philippinen" als priviegierter Ort
Das soziale Engagement des Katholizismus auf den Philippinen ist ein ideales Objekt zur kritischen Analyse der Dynamik von Machtstrukturen. Dieses Engagement entwickelte sich in wechselnden politischen Kontexten: Dazu zählen die fast 450 Jahre der Kolonialisierung - zunächst durch Spanien, dann durc...
Main Author: | |
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Format: | Electronic/Print Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Echter
[2020]
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In: |
Concilium
Year: 2020, Volume: 56, Issue: 3, Pages: 312-321 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Philippines
/ Catholic church
/ Society
/ Power
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IxTheo Classification: | CH Christianity and Society KBM Asia KDB Roman Catholic Church NCD Political ethics |
Online Access: |
Volltext (doi) |
Summary: | Das soziale Engagement des Katholizismus auf den Philippinen ist ein ideales Objekt zur kritischen Analyse der Dynamik von Machtstrukturen. Dieses Engagement entwickelte sich in wechselnden politischen Kontexten: Dazu zählen die fast 450 Jahre der Kolonialisierung - zunächst durch Spanien, dann durch die USA - und nach dem Zweiten Weltkrieg die Jahre der formalen Demokratie, die dominiert waren von Oligarchien und autoritären Führern. Katholische Gruppen, Geistliche, Ordensleute und Laien fanden sich schon immer auf beiden Seiten der politischen Gräben, entweder in heimlicher Übereinstimmung mit dem herrschenden Establishment oder im Widerstand dagegen. Die Analyse dieses Essays geht über den binären Gegensatz von Zustimmung und Widerstand hinaus und betrachtet die Dynamik zwischen den symbolischen, institutionellen und verbündeten Kräften des philippinischen Katholizismus differenzierter. Geboren aus dem Zusammenspiel von spanischem Katholizismus und einheimischer Kultur, entstand ein Symbolgeflecht aus Geschichten über das Leben Christi, aus verehrten Bildern und heiligen Ritualen, die für die individuelle und soziale Erfahrung einen Rahmen jenseits der kirchlichen Kontrolle bilden. Auf der institutionellen Seite stehen hier die juridischen Einheiten der Diözesen und Kirchengemeinden sowie die Angebote von Ordensgemeinschaften und kirchlichen Laienorganisationen. Sie kooperieren oft mit anderen Akteuren der Gesellschaft, weshalb ihr soziales Engagement jeweils unterschiedliche Formen annimmt. Die Analyse dieser Konstellation ergibt drei theologische Einsichten. Erstens: Die Machtdynamik hinter dem sozialen Engagement ist inklusiv und hat viele Gesichter. Zweitens: Entscheidend sind die historischen und die eschatologischen Dimensionen des Engagements. Drittens: Um das soziale Engagement aller Gläubigen zu beurteilen braucht es eine multiperspektivische Zusammenschau des Symbolischen und des Institutionellen in ihren jeweiligen historischen Vermittlungen. |
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Item Description: | Aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Dankert |
ISSN: | 0588-9804 |
Contains: | Enthalten in: Concilium
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Persistent identifiers: | DOI: 10.14623/con.2020.3. 312-321 |