| Item Description: | Nicht zum ersten Mal verändern technische Neuerungen die Möglichkeiten von Staaten, das von ihnen beanspruchte Gewaltmonopol einzusetzen. Seit einigen Jahren können unbemannte Fluggeräte aus ungefährdeter Distanz Tod und Zerstörung zu fernen Zielen bringen. Die USA gehen so gegen mutmaßliche Anführer terroristischer Gruppen vor. Unter der Regierung von Friedensnobelpreisträger Barack Obama hat der Einsatz solcher Drohnen einen Höhepunkt erreicht. Kirche und Theologie haben sich bisher kaum mit der "Bewertung der Drohnen-Frage im Kontext des Leitbildes vom 'Gerechten Frieden' " befasst, wie Oberkirchenrat Roger Mielke feststellt. Diese Ausgabe der epd Dokumentation will eine Grundlage für eine vertiefende Diskussion bieten. Zusammengestellt hat sie der Würzburger Theologe und Publizist Gerhard Arnold. Die epd Dokumentation dankt ihm für seine Initiative und sein Engagement. In seiner Einleitung zeichnet Gerhard Arnold die bisherige Diskussion nach und stellt die Schwerpunkte dieser epd Dokumentation vor. Im Anschluss an eine Chronik der politischen Diskussion in Deutschland werden zunächst Stimmen aus der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorgestellt. Danach folgen Beiträge aus Landeskirchen und der Einwurf Bremer Pastoren gegen den Einsatz von Drohnen. Stellungnahmen einzelner Theologen vertiefen die Betrachtung. Erstmals veröffentlicht wird hier ein Positionspapier der Diakonie Katastrophenhilfe zu bewaffneten Drohnen und dem humanitären Völkerrecht. Einen besonderen Schwerpunkt bildet schließlich die Dokumentation einer Diskussionsveranstaltung von Verteidigungsminister Thomas de Maizière mit den Militärbischöfen Franz-Josef Overbeck und Martin Dutzmann. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider äußerte in einem Beitrag für Chrismon "die große Sorge, dass technischer Fortschritt bei Kriegswaffen zur Verdrängung oder gar zum Verlust des Mitleidens führt und letztlich die Friedfertigkeit der Menschen unterminiert". Diese Ausgabe der epd Dokumentation zeigt auf, welch unterschiedliche Positionen zur Frage einer Kriegführung mit Drohnen zurzeit entwickelt werden. Militärische Technik fordert Friedensethik heraus. Christen wiederum sehen sich gefordert, einen eigenen Beitrag zur Gestaltung einer Friedensethik für dieses Jahrhundert zu leisten, frei von militärischen oder wirtschaftlichen Interessen
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