Anthropologie, gesellschaftliche Grenzregime und die Grenzen des Personseins

Es wird als eine offene Frage behandelt, ob der Kreis sozialer Personen, die miteinander sozial handeln und dadurch eine normative gesellschaftliche Ordnung schaffen, mit dem Kreis der biologisch lebendigen Menschen identisch ist. Ein Blick in die historische und ethnographische Forschung lehrt: Es...

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Main Author: Lindemann, Gesa (Author)
Format: Print Article
Language:German
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Published: Springer 2011
In: Ethik in der Medizin
Year: 2011, Volume: 23, Issue: 1, Pages: 35-41
Description
Summary:Es wird als eine offene Frage behandelt, ob der Kreis sozialer Personen, die miteinander sozial handeln und dadurch eine normative gesellschaftliche Ordnung schaffen, mit dem Kreis der biologisch lebendigen Menschen identisch ist. Ein Blick in die historische und ethnographische Forschung lehrt: Es gibt Gesellschaften, in denen auch Tiere, Verstorbene, Götter oder Dämonen als soziale Personen auftreten können, die als verantwortliche Akteure und damit auch als Adressaten von normativen Erwartungen, d. h. als soziale Personen, angesehen werden. Dass nur lebende Menschen, aber auch alle lebenden Menschen als soziale Personen, d. h. verantwortlich handelnde Subjekte, anerkannt werden, muss als ein Charakteristikum der modernen funktional differenzierten Gesellschaft gelten. Der biologisch lebendige Mensch, dem Menschenrechte zukommen, muss als eine soziale Institution begriffen werden. Diese ist im 18. Jahrhundert entstanden. Ihre gesellschaftliche Funktion besteht darin, die auseinanderfallenden Handlungsfelder moderner Gesellschaften zu integrieren.
Item Description:Auch als elektronisches Dokument verfügbar: http://www.springerlink.com/content/5314k0l20001r357/fulltext.pdf
ISSN:0935-7335
Contains:In: Ethik in der Medizin