Probleme der Moralphilosophie: (1963)

Theodor W. Adornos 1963 gehaltene Vorlesungen über Probleme der Moralphilosophie sind in den letzten Jahren auf breites Interesse gestoßen. Judith Butler etwa hat sie in ihrer Kritik der ethischen Gewalt zum Ausgangspunkt genommen. "Bei den 17 Vorlesungen handelt es sich um editorisch (formal u...

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Bibliographic Details
Main Author: Adorno, Theodor W. 1903-1969 (Author)
Contributors: Schröder, Thomas (Editor)
Format: Print Book
Language:German
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Published: [Berlin] Suhrkamp 2010
In:Year: 2010
Edition:1. Aufl., [Nachdr.]
Series/Journal:Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1983
Standardized Subjects / Keyword chains:B Kant, Immanuel 1724-1804 / Ethics
B Adorno, Theodor W. 1903-1969
Online Access: Inhaltsverzeichnis (Verlag)
Rezension (Verlag)
Description
Summary:Theodor W. Adornos 1963 gehaltene Vorlesungen über Probleme der Moralphilosophie sind in den letzten Jahren auf breites Interesse gestoßen. Judith Butler etwa hat sie in ihrer Kritik der ethischen Gewalt zum Ausgangspunkt genommen. "Bei den 17 Vorlesungen handelt es sich um editorisch (formal und stilistisch) leicht überarbeitete Transkriptionen von Tonbandaufnahmen der Vorträge. Die stw-Ausgabe verfügt über ein hilfreiches Personenregister und eine zweiseitige Übersicht über die wesentlichen Inhalte der Vorlesungen. Sie gehen von Adornos Grundsatz aus, dass es „kein richtiges Leben im falschen“ gebe, dass also Individuum und Kollektiv – Gesellschaft oder Gemeinschaft – gleichermaßen Gegenstand der praktischen Moralität sind und von einer theoretischen Moralphilosophie erfasst werden müssen. Adorno will von Moral sprechen, nicht von Ethik. Das erinnere zu sehr an „Ethos“ („Charakter“), ein Begriff, dessen individualistische Note die kollektive Dimension dessen verhülle, wovon Moralphilosophie handelt. Die kollektive Dimension zu enthüllen wehre indes einer „Verblendung“ der Gesellschaft. Mündigkeit durch Moralität, das ist das Anliegen der Moralphilosophie Adornos. Diese liegt damit quer zum Zeitgeist der frühen 1960er-Jahre, der „bürgerlichen Gesellschaft“ par excellance. Aber auch für uns heute, ein halbes Jahrhundert später, hat Adorno die richtige Botschaft, etwa wenn er gleich zu Beginn der Veranstaltung seine Hörerinnen und Hörer darauf hinweist, dass die Auffassung, man müsse nur seinem eigenen Ethos gemäß leben, um dem moralischen Anspruch zu genügen, falsch sei, dass mithin keineswegs „schon das richtige Leben herauskomme“, „wenn man, wie man so schön sagt: sich selbst verwirkliche oder wie diese Phrasen alle lauten mögen“. Adornos unzeitgemäße Kommentare zur Moralphilosophie als Disziplin und zur Moral als Praxis der Lebensführung haben im letzten halben Jahrhundert nichts an Aktualität eingebüßt. Sie zu lesen, lohnt sich" (literaturkritik.de)
Item Description:Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN:3518295837