Tora ohne Mose: zur Vorgeschichte der Mose-Tora
Die überlieferte Vorstellung von der >Tora<, nämlich von dem von Mose verfaßten Pentateuch, läßt sich bis in nachexilische Literatur der Hebräischen Bibel (Chronistisches Geschichtswerk) hinein zurückverfolgen. In früherer biblischer Literatur (Bücher Josua und Könige) wurde dieser Mose-Tora n...
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Format: | Print Book |
Language: | German |
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WorldCat: | WorldCat |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Berlin Wien
Philo
2004
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In: |
Bonner biblische Beiträge (149)
Year: 2004 |
Reviews: | , in: OLZ 103 (2008) 550-552 (Otto, Eckart) |
Series/Journal: | Bonner biblische Beiträge
149 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Torah
/ Tradition-historical research
B Old Testament / Journalistic editing / Literary criticism B Old Testament / Tradition-historical research |
IxTheo Classification: | HB Old Testament |
Further subjects: | B
Bible. Pentateuch
Criticism, interpretation, etc
B Bible. Pentateuch Criticism, Redaction B Deuteronomistisches Geschichtswerk B Thesis B Torah |
Online Access: |
Inhaltsverzeichnis (Verlag) |
Summary: | Die überlieferte Vorstellung von der >Tora<, nämlich von dem von Mose verfaßten Pentateuch, läßt sich bis in nachexilische Literatur der Hebräischen Bibel (Chronistisches Geschichtswerk) hinein zurückverfolgen. In früherer biblischer Literatur (Bücher Josua und Könige) wurde dieser Mose-Tora noch nicht der gesamte Pentateuch, sondern nur das Buch Deuteronomium (bzw. Teile aus ihm) zugewiesen. Thema der vorliegen-den Arbeit ist die Vorgeschichte der Mose-Tora, d.h. die Entwicklung des Begriffs >Tora< bis zu ihrer Zuschreibung zu Mose in der Zeit Joschijas. Der Beginn dieser Vorgeschichte läßt sich in der Mitte bzw. der zweiten Hälfte des 8. Jh. ausmachen, und zwar im Efraimitischen Geschichtswerk (EfrG: Jos 24 - 1 Sam 12*) und bei Hosea: Hier besteht die Tora noch allein aus der Forderung nach der ausschließlichen Verehrung des Rettergottes JHWH. Eine Weiterentwicklung erfährt der Tora-Begriff in dem unter Joschija aufgefundenen Gesetzesdokument, das sich selbst noch nicht als >Tora< aus-weist, dann aber erstmals im um 622 verfaßten Tora-Auffindungsbericht (2 Kön 22 - 23*) >Tora< genannt und als Urkunde eines Bundes zwischen JHWH und Volk verstan-den wird: In dem um 700 entstandenen Ur-Deuteronomium (Ur-Dtn: Dtn 6,4f.17.20-22.24f; 12,1aα.13-14a.15-19*; 16,1-3aα.4b-15; 26,16*; 28,1aα.2a.3-6.15aα.b-19.45*.46) wird die monolatrische Grundforderung des EfrG und Hoseas erstmals mit der Forderung nach der Zentralisierung des Kultes im Jerusalemer Tempel verbunden. Weitere kultische Bestimmungen und Sozialgesetze enthält dieses kleine Gesetzeswerk noch nicht. JHWH ist hier der Erteiler, Promulgator der deuteronomischen Gesetze an das Volk in der dritten Person und in der Vergangenheit; der Sprecher ist anonym. Das Werk läßt sich formal mit seinem Aufbau (einleitende Ermahnung - Gesetzeskorpus - abschließende Ermahnung mit Segen und Fluch) in die altorientalischen Gesetzeskodizes einreihen, hebt sich aber inhaltlich mit der monolatrischen Ausrichtung und der Zurückführung der ur-dtn Gesetze auf den Gott Israels - und nicht auf einen König - als Legislator von diesen ab. Hier endet die Vorgeschichte der Mose-Tora; mit der Zuschreibung der Tora zu Mose durch die Redaktion des Joschijanischen Geschichtswerks (JoschG) um 620 beginnt die Geschichte der Mose-Tora. Ansgar Moenikes, geb. 1959, Studium der Theologie in Paderborn und Münster, der Religionswissenschaft, Philosophie und Bibelwissenschaft in Bonn und Jerusalem. 199 ... |
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ISBN: | 3865725236 |