Summary: | Der amerikanische Philosoph C. McGinn, der mit seiner erkenntnistheoretischen Untersuchung "Die Grenzen vernünftigen Fragens" (ID 27/96) den "transzendentalen Naturalismus" begründet hat und der mit seiner Bewusstseins-Studie "Wie kommt der Geist in die Materie?" (ID 27/01) zum "Chefdenker der so genannten Mysteriker" (FAZ) avancierte, wendet sich in seinem neuen Buch dem Problembereich der Ethik zu. Auf völlig unorthodoxe und wenig überzeugende Art und Weise sucht er einen Zugang zu ethischen Erkenntnissen durch die Verknüpfung der Ethik mit der Ästhetik, des Guten mit dem Schönen. Nach dem Motto: "sobald es um Moralität geht, stoßen die Dichter zu tieferer Wahrheit vor, als sich die Philosophen träumen lassen", sieht er in der Lektüre literarischer Texte und in der Analyse bestimmter Romancharaktere die einzig richtige Methode zur Gewinnung gültiger Maßstäbe für moralisches Handeln. Dies zeigt er exemplarisch an Wildes "Dorian Gray", Shellys "Frankenstein" oder Nabokovs "Lolita", an Texten, die in individuellen Geschichten allgemein gültige Werte sichtbar machen. - Zur Diskussion. (3) (Dieter Altmeyer)
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