Summary: | In dem Erinnerungsbuch schildert die Autorin ihr Aufwachsen als Waise teils bei Pflegeeltern, teils im katholischen Internat, teils bei protestantischen Großeltern. Der anläßlich der (hier schamhaft verschwiegenen) deutschen Ausgabe 1966 (BA 220, 70; original 1957) gelobte boshafte Witz, zum einen in der sarkastischen Schilderung der höchst unguten Pflegeeltern, zum anderen in den Einzelheiten der religiösen Erziehung bei den fromm besorgten, engherzigen Nonnen, wirkt anfangs brillant. Doch ist die unbarmherzig egozentrische Darstellung in ihrer sich wiederholenden Einseitigkeit auf die Dauer eindimensional und spannungslos. Das 1966 bei uns im Kielwasser der sensationellen "Clique" (BA 200, 37) verlegte Buch muß heute, bei anderer Bewußtseinslage in postfeministischen Zeiten, für sicher lesenswert, aber nicht ebenso bedeutend eingeschätzt werden wie damals. (Irmgard Andrae)
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