Totengedenken im Anzeigenteil: Beobachtungen zur Ausdifferenzierung der Gattung Todesanzeige.

Der Tod eines Menschen ist immer auch eine Herausforderung an die lebensgestaltende Kraft der Hinterbliebenen. Die Bewältigung dieses endgültigen Ereignisses geschieht individuell, gelingt mehr oder weniger gut und dauert unterschiedlich lange. Auch dort, wo Menschen einsam und unbetrauert sterben,...

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Bibliographic Details
Main Author: Biener, Hansjörg 1961- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Interlibrary Loan:Interlibrary Loan for the Fachinformationsdienste (Specialized Information Services in Germany)
Published: 1995
In: Communicatio socialis
Year: 1995, Volume: 28, Issue: 4, Pages: 395-411
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Volltext (kostenfrei)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Der Tod eines Menschen ist immer auch eine Herausforderung an die lebensgestaltende Kraft der Hinterbliebenen. Die Bewältigung dieses endgültigen Ereignisses geschieht individuell, gelingt mehr oder weniger gut und dauert unterschiedlich lange. Auch dort, wo Menschen einsam und unbetrauert sterben, wird am Echo der z.B. am Krematorium mit der "Abwicklung" des Sterbefalls befaßten Menschen, aber auch im publizistischen Motiv vom Sterben der Einsamen deutlich, daß ein Mensch "eigentlich nicht" einsam und unbetrauert aus der Gesellschaft verschwinden sollte. Die Schwierigkeiten der modernen Gesellschaft, mit dem Einbruch des Todes in das Leben umzugehen, und das Absterben von Riten, die Sterben und Trauern begleiten, sind vielbeklagt: "Meist begleiten nicht die Angehörigen, sondern Krankenschwestern und Arzte das Sterben eines Verwandten, Beerdigungsinstitute übernehmen die technische Abwicklung nach dem Tode, der Pastor hält die Begräbnisrede. Das war auch in Deutschland vor gar nicht langer Zeit anders. Spezielle Trauerbräuche finden sich sogar noch heute in abgelegenen, kleinen Ortschaften. ( ... ) Meist verläuft heutzutage die Trauer anonym- und doch geben die Todesanzeigen in den Tageszeitungen Auskunft von dem Wunsch der Hinterbliebenen, sich mitzuteilen, nicht allein zu sein in den schweren Stunden und Tagen." (...)
ISSN:2198-3852
Contains:Enthalten in: Communicatio socialis
Persistent identifiers:DOI: 10.5771/0010-3497-1995-4-395