Sakramentalität im Hinduismus und Christentum: ein vergleichender theologischer Zugang

Sakramentalität spiegelt den Glauben wider, dass das Göttliche durch materielle Realitäten, Rituale und heilige Praktiken zugänglich ist. Im Hinduismus beruht die Sakramentalität auf dem Glauben, dass das Göttliche in jedem Aspekt der materiellen Welt immanent ist. Dieser Glaube kommt in Ritualen wi...

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Bibliographic Details
Main Author: D'Almeida, Anil (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Interlibrary Loan:Interlibrary Loan for the Fachinformationsdienste (Specialized Information Services in Germany)
Published: 2025
In: Concilium
Year: 2025, Volume: 61, Issue: 2, Pages: 195-203
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Sakramentalität spiegelt den Glauben wider, dass das Göttliche durch materielle Realitäten, Rituale und heilige Praktiken zugänglich ist. Im Hinduismus beruht die Sakramentalität auf dem Glauben, dass das Göttliche in jedem Aspekt der materiellen Welt immanent ist. Dieser Glaube kommt in Ritualen wie pūja zum Ausdruck, bei denen Opfergaben wie Nahrung, Wasser und Blumen geheiligt werden und so zu Kanälen für die göttliche Gegenwart werden. Heilige Räume, darunter Tempel und Pilgerstätten (tīrthas), werden als Orte verehrt, an denen das Göttliche leichter zugänglich wird und die eine direkte Begegnung mit dem Heiligen ermöglichen. Das Konzept von prāṇa (Lebenskraft) unterstreicht die Heiligkeit der materiellen Elemente, da die gesamte Schöpfung von göttlicher Energie durchdrungen ist. Die hinduistische Sakramentalität spiegelt somit eine integrierte Weltsicht wider, in der die physische und die spirituelle Welt untrennbar miteinander verbunden sind und direkte, greifbare Erfahrungen des Göttlichen ermöglichen. In diesem Artikel untersuche ich unter Anwendung der vergleichenden theologischen Methode von Francis X. Clooney die Sakramentalität im Hinduismus in der Rāmlīlā-Tradition. Die Studie beginnt daher mit einer allgemeinen Untersuchung der Sakramentalität im Hinduismus, gefolgt von einer Analyse der Rāmlīla-Tradition als Begegnung mit dem Göttlichen. Schließlich wende ich den vergleichenden theologischen Rahmen an, um Lehren für die christliche Tradition zu ziehen, insbesondere in den Bereichen der sinnlichen Erfahrung, der Liturgie als performativem Element und der Bedeutung der Volksfrömmigkeit.
ISSN:2943-0054
Contains:Enthalten in: Concilium
Persistent identifiers:DOI: 10.5771/0588-9804-2025-2-195