Modernisierung und Demokratisierung: das Erklärungspotenzial neuerer differenzierungstheoretischer Ansätze
In den Sozialwissenschaften herrscht heute weitgehend Einigkeit darüber, dass die Demokratie ein Produkt der Moderne ist: Sobald eine Gesellschaft sich auf den Modernisierungspfad begibt, besonders in Sachen Ökonomie, gilt der demokratische Übergang über kurz oder lang als unausweichlich. Je mehr di...
Main Author: | |
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
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Interlibrary Loan: | Interlibrary Loan for the Fachinformationsdienste (Specialized Information Services in Germany) |
Published: |
2007
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In: |
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
Year: 2007, Volume: 59, Issue: 1, Pages: 30-58 |
Further subjects: | B
Democratization
B Theory of science B Modernization B Theory B Earth B Socioeconomic change B South Korea B Economy B System transformation B State B Actor B Development B Society |
Online Access: |
Volltext (kostenfrei) |
Parallel Edition: | Non-electronic
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Summary: | In den Sozialwissenschaften herrscht heute weitgehend Einigkeit darüber, dass die Demokratie ein Produkt der Moderne ist: Sobald eine Gesellschaft sich auf den Modernisierungspfad begibt, besonders in Sachen Ökonomie, gilt der demokratische Übergang über kurz oder lang als unausweichlich. Je mehr die gesellschaftliche Komplexität zunimmt, desto höher sind die Anforderungen an die Steuerungskapazitäten des Staates. Aus diesem Grund werden autoritäre Entwicklungsdiktaturen langfristig durch liberale Demokratien ersetzt. Die Frage, welche kausalen Ursachen und Mechanismen hinter dem Zusammenhang zwischen Modernisierung und Demokratisierung stehen, ist bislang aber nicht hinreichend beantworter worden. Während die meisten Erklärungsangebote an funktionalistische Konzepte ankn:pfen, nähert sich der vorliegende Artikel diesem Thema aus konstitutionstheoretischer Perspektive. Die Argumentation erfolgt dabei in vier Schritten: Im ersten Schritt werden die Beiträge Parsons’ und Luhmanns zur Erklärung von Demokratisierungsprozessen diskutiert. Im zweiten Schritt folgt ein Überblick über neuere nichtfunktionalistische Ansätze in der Theorie sozialer Differenzierung. Daran anknüpfend wird im dritten Schritt der Zusammenhang zwischen Modernisierung und Demokratisierung am Fallbeispiel Südkoreas (1979–1987) untersucht. Die empirische Analyse erstreckt sich dabei auf soziale Ungleichheitsstrukturen in den Teilsystemen, die Träger und Motive prodemokratischer Proteste und das zeitliche Verlaufsmuster der Auseinandersetzungen zwischen der Demokratiebewegung und dem autoritären Regime. Im vierten Schritt wird das Erklärungspotenzial nicht-funktionalistischer Differenzierungstheorien für die Analyse von Demokratisierungsprozessen diskutiert. |
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Physical Description: | 29 |
ISSN: | 1861-891X |
Contains: | In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
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