Gewalt und Moderne

Gegenstand der folgenden Überlegungen ist die Gewalt gegen ganze Gruppen von Menschen, etwa in Gestalt des Genozids oder ethnischer Säuberungen. Die Tatsache, dass uns diese Art von Gewalt in unserer »zivilisierten« Epoche so häufig begegnet, ist tief beunruhigend. Das dramatischste Beispiel aus der...

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Bibliographic Details
Main Author: Taylor, Charles 1840-1908 (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: 2002
In: Transit
Year: 2002, Issue: 23, Pages: 53-72
Further subjects:B ethnische Säuberungen
B Violence
B The Modern
B Genozids
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Gegenstand der folgenden Überlegungen ist die Gewalt gegen ganze Gruppen von Menschen, etwa in Gestalt des Genozids oder ethnischer Säuberungen. Die Tatsache, dass uns diese Art von Gewalt in unserer »zivilisierten« Epoche so häufig begegnet, ist tief beunruhigend. Das dramatischste Beispiel aus der letzten Zeit ist der 11. September 2001. Der Anschlag auf das World Trade Center verurteilte Tausende zum Tode, nur weil sie in diesem als Wahrzeichen einer gottlosen Zivilisation angesehenen Gebäude arbeiteten. Wie erklärt sich die ständige Wiederkehr der Gewalt? Handelt es sich um Relikte aus früheren Epochen oder um Rückfälle in vormoderne Zeiten? Beunruhigend ist nicht nur, dass solche Gewalt überhaupt auftritt, sondern auch, dass sie zur Eskalation neigt, dass sie gerne mit einer Rhetorik der Säuberung einhergeht und dass sie oft ein rituelles Element enthält. Die beiden letzten Eigenschaften erinnern uns an Gewaltformen, die mit Opferpraktiken »primitiver« Religionen verbunden sind, und verstärken so den Eindruck eines Rückfalls.
Item Description:Gewalt und Moderne http://www.iwm.at/index.php?option=com_content&task=view&id=152&Itemid=360
Contains:Enthalten in: Transit