Themenschwerpunkt: Das lange 1933: nationalsozialistische Machtdurchsetzung in regional vergleichender Perspektive

Die Chiffre 1933 findet seit Jahren vor allem für den asynchronen Vergleich im Kontext politischer Debatten Verwendung; als aktueller geschichtswissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand dient sie dagegen eher selten. Auch aus diesem Grund nimmt Band 73 der Westfälischen Forschungen die von den Nati...

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Bibliographic Details
Subtitles:Das lange 1933
Corporate Author: LWL-Institut für Westfälische Regionalgeschichte (Other)
Contributors: Erdmann, Philipp 1987- (Editor) ; Mecking, Sabine 1967- (Editor)
Format: Print Book
Language:German
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Check availability: HBZ Gateway
WorldCat: WorldCat
Interlibrary Loan:Interlibrary Loan for the Fachinformationsdienste (Specialized Information Services in Germany)
Published: Münster Aschendorff Verlag [2023]
In: Westfälische Forschungen (73 (2023))
Year: 2023
Series/Journal:Westfälische Forschungen 73 (2023)
Standardized Subjects / Keyword chains:B National Socialism / Seizure of power / Region
Further subjects:B National Socialism
B Geschichte des Sports
B Seizure of power
B Sozial- und Kulturgeschichte
B Regionalgeschichte
B Europäische Geschichte
Online Access: Cover (Verlag)
Description
Summary:Die Chiffre 1933 findet seit Jahren vor allem für den asynchronen Vergleich im Kontext politischer Debatten Verwendung; als aktueller geschichtswissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand dient sie dagegen eher selten. Auch aus diesem Grund nimmt Band 73 der Westfälischen Forschungen die von den Nationalsozialisten selbstinszenierte Machtergreifung gezielt in den Blick. Bewusst wird diese jedoch als längerer Zeitraum verstanden, der auch die Jahre vor und nach der Machtübernahme umfasst - als langes Jahr 1933 in begrifflicher Anlehnung an Eric Hobsbawm. In regional vergleichender Perspektive werden die Machtdurchsetzungsprozesse am Beispiel verschiedener kollektiver Akteure und ihrer Anpassungs-, Ausweich- oder Konfrontationsstrategien gegenüber der sich etablierenden NS-Herrschaft untersucht. Vorstellungen vom alternativlosen Zwangscharakter staatlicher Maßnahmen im Nationalsozialismus wurden und werden dabei deutlich relativiert. Skepsis, Partizipation und Mitwirkung im NS-System erwiesen sich in der gesellschaftlichen (auch regionalen) Wirklichkeit als differenzierte Vorgänge: Nahmen etwa Vereine, Behörden und andere Institutionen den (anstehenden) Machtwechsel als Chance oder als Bedrohung wahr? Worauf bezogen sich Aufbruchphantasien oder Krisenszenarien, wie wurden Erwartungshaltungen geformt und Handlungszwänge erzeugt? Ausgehend von diesen Fragen unternehmen die Beiträge des Bandes den Versuch, die allmähliche Durchsetzung der NS-Machtstrukturen regionalgeschichtlich und aus der Eigenlogik der Akteure heraus aufzuzeigen.Weitere Beiträge behandeln den Themenkomplex Kinderverschickung und Kinderkuren nach 1945 , Überlieferungs- und Digitalisierungsaspekte des Lemgoer Urkundenbestandes, das Problem der Loyalitätssicherung in Westfalen in der Zeit der napoleonischen Herrschaft und die Erträge, die sich aus neueren Editionen der Briefe Mathilde Franziska Annekes gewinnen lassen. Ein Tagungsbericht zur Konzeption von Stadtgeschichten kleinerer und mittlerer Großstädte nach 1945 sowie eine Zeitschriftenschau und die Buchbesprechungen runden den Jahresband 2023 ab
Physical Description:VII, 599 Seiten, Illustrationen
ISBN:3402154110