Präsent bleiben: Mediennutzung in der Seelsorge während der COVID-19-Pandemie

Präsenz ist als ein Dasein und Mitgehen die wichtigste Grundlage für Seelsorge und Spiritual Care. Durch die Pandemie wurde ein Digitalisierungsschub ausgelöst, der sich bis heute in verschiedenen Bereichen der kirchlichen Arbeit niederschlägt, denn es mussten Alternativen zur leiblichen Begegnung g...

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Bibliographic Details
Subtitles:"Digitalisierte Spiritual Care und Seelsorge"
Main Author: Haußmann, Annette 1983- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Walter De Gruyter GmbH 2023
In: Spiritual care
Year: 2023, Volume: 12, Issue: 2, Pages: 98-110
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Präsenz ist als ein Dasein und Mitgehen die wichtigste Grundlage für Seelsorge und Spiritual Care. Durch die Pandemie wurde ein Digitalisierungsschub ausgelöst, der sich bis heute in verschiedenen Bereichen der kirchlichen Arbeit niederschlägt, denn es mussten Alternativen zur leiblichen Begegnung gesucht werden. Eine empirische Studie während des zweiten Lockdowns untersucht Seelsorgende in Deutschland und befragt sie hinsichtlich ihrer seelsorglichen Mediennutzung, ihrer Einstellungen zur digitalen Kommunikation und leiblichen Präsenz sowie zu seelsorglichen Innovationen. Die Ergebnisse zeigen, dass immer noch das leiblich-präsente Gespräch am häufigsten stattfindet, aber auch die Kommunikation per Brief, Telefon und Videochat deutlich angestiegen ist. Überwiegend sind die Seelsorgenden positiv gegenüber digitaler Kommunikation eingestellt und beurteilen differenzsensibel deren mögliche seelsorgliche Nutzung abhängig von Zielgruppen und Situationen, schätzen die leibliche Interaktion aber zugleich als unverzichtbar ein. Hier findet sich eine Diskrepanz zwischen grundsätzlicher Befürwortung von Digitalisierung im Rahmen von Seelsorge gegenüber ihrer tatsächlichen Nutzung. So bedienen sich Seelsorgende mehrheitlich traditioneller Medien wie Brief oder Telefon und bieten leibliche Präsenz in kreativer Gestalt an. Digitale seelsorgliche Innovationen einschließlich eines blended setting sind demgegenüber unterrepräsentiert. Eine präsente Seelsorge - digital und/oder leiblich - ist alternativlos. Mediale und digitale Möglichkeiten für eine zukunftsorientierte Seelsorge sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Presence as a being with and going along is the most important basis for pastoral care and spiritual care. The pandemic triggered a digitalization push that is also reflected in various areas of pastoral work, as alternatives to bodily encounters had to be sought. An empirical study during the second lockdown examines pastoral caregivers in Germany and asks them about their pastoral media use, their attitudes towards digital communication and bodily presence as well as pastoral care innovations. The results show that the bodily-present conversation still takes place most often, but there are also significant increases in communication by letter, telephone and video chat. The pastoral caregivers are predominantly positive about digital communication and assess its possible use in a differentiated manner depending on the target groups and situations, but at the same time consider physical interaction to be indispensable. Here we find a discrepancy between the fundamental support of digitalization in the context of pastoral care and its actual use. The majority of pastoral caregivers use traditional media such as letters or telephone or offer physical presence in a creative form. Digital pastoral care innovations, including a blended setting, are underrepresented. A present pastoral care - digital and/or physical - is without alternative. Medial and digital possibilities for future-oriented pastoral care are far from exploited.
ISSN:2365-8185
Contains:Enthalten in: Spiritual care
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/spircare-2022-0082