Glaubenskrieger - Kriegsdienstverweigerer - Wort- und Blutzeuge des Evangeliums. Charakterliche Vielschichtigkeit, Intertextualität und Versionenpluralität in der lateinischen Passio Theodor Tiros

Das lateinische Dossier zu Theodor dem Rekruten entstammt letztendlich komplett der ursprünglichen griechischen Passio des frühen fünften Jahrhunderts (BHG 1761-62), welche den Westen im Laufe des siebten und achten Jahrhunderts in zwei Fassungen erreicht: Die ursprünglichere (BHL 8078) fußt auf ein...

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Bibliographic Details
Main Author: Gleede, Benjamin 1977- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Brepols 2022
In: Sacris erudiri
Year: 2022, Volume: 61, Pages: 31-78
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Das lateinische Dossier zu Theodor dem Rekruten entstammt letztendlich komplett der ursprünglichen griechischen Passio des frühen fünften Jahrhunderts (BHG 1761-62), welche den Westen im Laufe des siebten und achten Jahrhunderts in zwei Fassungen erreicht: Die ursprünglichere (BHL 8078) fußt auf einer nicht erhaltenen griechischen Bearbeitung der Passio, welche Theodor mit Eutropius und Basiliscus zu einer Trias heiliger Soldatenikonoklasten verband. Diese ältere Fassung existiert etwas breiter überliefert auch in Gestalt einer nordfranzösischen Überarbeitung (BHL 8079). Der lateinische Standardtext (BHL 8077) hingegen stellt eine Neuübersetzung von BHG 1761 unter Rückgriff auf die bereits vorhandene Fassung BHL 8078, sowie andere lateinische Passionen, das Martyrium Polycarps sowie die Passio Nestoris, dar. Die vergleichsweise hohe Qualität beider Übersetzungen sowie die Verbreitung des Theodorkults im Westen weisen auf eine Entstehung in Italien, irgendwann zwischen dem späten sechsten und frühen achten Jahrhundert, hin.
The Latin dossier on Theodore the Recruit derives in its entirety from the early fifth-century Greek Passio (BHG 1761-62). During the seventh and eighth centuries, the West became acquainted with two versions of it: the older one (BHL 8078) is based on a lost recension of the Greek text which had combined Theodore with Eutropius and Basiliscus in order to present a triad of iconoclast soldier-saints. This older version also exists in a slightly better attested redaction of Northern French origin (BHL 8079). The Latin standard-text (BHL 8077), however, results from an original (re-)translation of BHG 1761, which also relies on the earlier version 8078 and other Latin Martyria of similar content, such as the Martyrdom of Polycarp or the Passio Nestoris. Both the relatively high quality of the translations and the development of Theodore’s cult in the West speak to their Italian origin, at some point between the late sixth and early eighth centuries.
ISSN:2295-9025
Contains:Enthalten in: Sacris erudiri
Persistent identifiers:DOI: 10.1484/J.SE.5.133565