Schleiermachers Kritik an der Hamartiologie Augustins: eine philosophische Erklärung

Schleiermachers Theorie der Erbsünde wird gewöhnlich als Abkehr von Augustinus verstanden. Diese Behauptung ist unhaltbar. Eine genauere Untersuchung wird zeigen, dass Schleiermachers Kritik an Augustinus darauf abzielt, Augustins Lehre von der Erbsünde logisch kohärent und widerspruchsfrei zu mache...

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Main Author: Zhou, Xiaolong (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: De Gruyter 2023
In: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Year: 2023, Volume: 65, Issue: 2, Pages: 157-185
Standardized Subjects / Keyword chains:B Schleiermacher, Friedrich 1768-1834 / Augustinus, Aurelius, Saint 354-430 / Original sin
IxTheo Classification:KAB Church history 30-500; early Christianity
KAH Church history 1648-1913; modern history
NBA Dogmatics
NBE Anthropology
Further subjects:B Augustine
B philosophische Erklärung
B Schleiermacher
B Erbsündenlehre
B Augustinus
B doctrine of original sin
B philosophical explanation
B Dualism
Online Access: Presumably Free Access
Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Schleiermachers Theorie der Erbsünde wird gewöhnlich als Abkehr von Augustinus verstanden. Diese Behauptung ist unhaltbar. Eine genauere Untersuchung wird zeigen, dass Schleiermachers Kritik an Augustinus darauf abzielt, Augustins Lehre von der Erbsünde logisch kohärent und widerspruchsfrei zu machen und die Gefahr eines manichäischen Dualismus so weit wie möglich zu umgehen. Darüber hinaus wird gezeigt, dass Schleiermachers Lehre von der Erbsünde in hohem Maße kohärent und in sich konsistent ist, da die folgenden Ideen Schleiermachers philosophische und theologische Schriften durchdringen: die Untrennbarkeit der transzendentalen Freiheit von den sinnlichen Trieben, die Untrennbarkeit von Materie und Form und die Untrennbarkeit von Gott und Welt. Auf diese Weise können wir den Geist von Schleiermachers Lehre der Erbsünde besser verstehen.
Schleiermacher's theory of original sin is usually understood as a turning away from Augustine. This assertion is untenable. A more detailed examination will demonstrate that Schleiermacher's critique of Augustine was intended to make Augustine's doctrine of original sin logically consistent and to circumvent as much as possible the risk of Manichean dualism. Furthermore, it will be demonstrated that Schleiermacher's doctrine of original sin is highly coherent and internally consistent, since the following ideas permeate Schleiermacher's philosophical and theological writings: the inseparability of transcendental freedom from sensual drives, the inseparability of matter and form, and the inseparability of God and the world. In this way we can better understand the spirit of Schleiermacher's doctrine of original sin.
ISSN:1612-9520
Contains:Enthalten in: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/nzsth-2023-0019