Sehen. Deuten. Handeln. Filme und Materialien zur Projektarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Thema "Jüdisches Leben in Deutschland heute" – ein Arbeitsheft der Amadeu Antonio Stiftung | Medaon

Diese neue Internetzeitschrift versteht sich als ein Angebot an alle, die sich nicht nur für jüdische Geschichte sondern auch für jüdische Gegenwart interessieren. Dabei kommt der Regionalgeschichte besondere Bedeutung zu. Weniger an Wissenschaftler und Institute mit ihren diversen Forschungsvorhabe...

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Bibliographic Details
Main Author: Zenker, Karin (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: 2010
In: Medaon
Year: 2010, Volume: 04, Issue: 6, Pages: 1-10
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Description
Summary:Diese neue Internetzeitschrift versteht sich als ein Angebot an alle, die sich nicht nur für jüdische Geschichte sondern auch für jüdische Gegenwart interessieren. Dabei kommt der Regionalgeschichte besondere Bedeutung zu. Weniger an Wissenschaftler und Institute mit ihren diversen Forschungsvorhaben will sich das zweimal jährlich erscheinende neue Medium wenden, vielmehr sollen junge Leute die Zielgruppe bilden.
Die Broschüre gibt Lehrenden einige Hinweise an die Hand, wie sie sich mittels Filmen dem jüdischen Alltag im heutigen Deutschland annähern können. Die Autorinnen wollen festgefahrene Perspektiven erweitern: Zu oft sei das Bild über Jüdinnen und Juden in Deutschland lediglich durch Begriffe wie Holocaust, Antisemitismus oder die Politik Israels umrissen. Die Vielfalt jüdischer Identitäten bleibe dabei meist außen vor. Doch gibt es inzwischen einige zeitgenössische Filme, die diesen Rahmen verlassen. Sie porträtieren, wie vielfältig jüdisches Leben in Deutschland heute aussieht. Bevor die Autorinnen praktische Anweisungen für die Arbeit mit Filmen geben, fassen sie kurz die Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland nach 1945 zusammen. Der kurze historische Abriss umfasst Entwicklungen in BRD und DDR sowie die Zeit nach dem Wendepunkt 1989. Auf dieser Grundlage können Lehrende und Lernende die Spiel-, Dokumentar- und Projektfilme einordnen. Bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es nur wenige Filme, die jüdische Figuren außerhalb des Kontextes Holocaust präsentierten. Zudem waren diese Produktionen häufig durch eine Vielzahl von Stereotypen gekennzeichnet. Einen thematischen Richtungswechsel markieren Filme wie „Meschugge“ und „Alles auf Zucker“ von Dani Levy oder „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ von Oliver Hirschbiegel. Mittels zum Teil komödiantischer Elemente werden hier deutsch-jüdische Realitäten nach 1945 beschrieben. Die ausgewählten Filme vereint u.a. solche Themen wie die Formen jüdischer Selbstdefinition, den Alltag jüdischer Gemeinschaften, die Auseinandersetzung zwischen Juden und Nicht-Juden und die Erfahrung von Antisemitismus in Deutschland. Sie richten sich an Schülerinnen und Schüler über 12 Jahren und können auf Grund ihrer unterschiedlichen Länge sowohl im Unterricht, als auch in der historisch-politischen Bildungsarbeit eingesetzt werden. Zum Abschluss des Heftes geben die Autorinnen konkrete Hinweise für die Arbeit mit Filmen. Die praktischen Handreichungen wollen Schülerinnen und Schüler anregen, sich auf Grundlage des zielgerichteten Sehens begründete Meinungen bilden zu können. In einem zweiten Schritt sollen diese dann zunächst in Arbeitsgruppen und später gemeinsam in der Klasse diskutiert werden.
Contains:Enthalten in: Medaon