Die Reaktionen von Parteien und staatlichen Stellen auf Heino Falckes Synodalrede »Christus befreit – darum Kirche für andere« 1972
In diesem Beitrag führt der Autor die massive negative Reaktion von Staat und SED auf den Synodalvortrag von Heino Falcke »Christus befreit - darum Kirche für andere« darauf zurück, dass im Vorfeld die ideologische Linie geändert wurde. Auf dem VIII. Parteitag der SED 1971 reagierte der neue Erste S...
Main Author: | |
---|---|
Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Vandenhoeck & Ruprecht
2022
|
In: |
Kirchliche Zeitgeschichte
Year: 2022, Volume: 35, Issue: 1, Pages: 58-76 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Falcke, Heino 1929-, Christus befreit - darum Kirche für andere
/ Reception
/ Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
/ History
|
IxTheo Classification: | CG Christianity and Politics KAJ Church history 1914-; recent history KBB German language area KDD Protestant Church SA Church law; state-church law |
Online Access: |
Volltext (lizenzpflichtig) Volltext (lizenzpflichtig) |
Summary: | In diesem Beitrag führt der Autor die massive negative Reaktion von Staat und SED auf den Synodalvortrag von Heino Falcke »Christus befreit - darum Kirche für andere« darauf zurück, dass im Vorfeld die ideologische Linie geändert wurde. Auf dem VIII. Parteitag der SED 1971 reagierte der neue Erste Sekretär Honecker auf die Entspannung nach außen mit verstärkter ideologischer Kontrolle und Repression nach innen. Diese neuen ideologischen Leitlinien, die auch die Kirchenpolitik betrafen, wurden erst 1972 veröffentlicht. Die Verantwortlichen in der Kirche, die Synodalen und auch der Synodalredner waren sich also nicht bewusst, dass einige der zentralen Themen der Rede, insbesondere die Vorstellung eines »verbesserlichen Sozialismus«, an dessen Verbesserung auch die Christ:innen mitwirken, genau die Bereiche waren, welche die staatlichen Organe vermeiden wollten. Das ist auch der Grund, warum die staatlichen Akteure, welche die Synode beobachteten, die ideologische Brisanz des Vortrags sofort erkannten, da die leitenden Konzeptionen genau mit ihren Vorlagen übereinstimmten. Deshalb war die Reaktion der staatlichen Vertreter auf der Synode verheerend. Zugleich verstanden die kirchlich Verantwortlichen nicht, was da passierte und warum die staatliche Seite so massiv reagierte. Da offensichtlich wurde, dass die staatliche Seite eine offizielle Bestätigung des Vortrages als offenen Affront verstehen würde, ist nachzuvollziehen, dass dies unterblieb, insbesondere da der Vortrag über das Sekretariat des Kirchenbundes verfügbar war und auf unterschiedlichen Kanälen verbreitet wurde. |
---|---|
ISSN: | 2196-808X |
Contains: | Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
|
Persistent identifiers: | DOI: 10.13109/kize.2022.35.1.58 |