Zuspruch Und Warnung In Jes 7 Literarkritische Und Historische Überlegungen

Wird die Erzählzeit von Jes 7 hoch umstritten zwischen dem 8. und dem 5. Jh. angesetzt, ist doch so gut wie unbestritten, dass die erzählte Zeit in die Zeit des syrisch-ephraimitischen Krieges 734/733 v.u.Z. anzusetzen ist. Ob das Erzählte historisch ist, kann nicht geprüft werden, die historische P...

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Bibliographic Details
Main Author: Klein, Johannes (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: CEEOL 2017
In: Sacra scripta
Year: 2017, Volume: 15, Issue: 1/2, Pages: 142-166
Further subjects:B Manasseh
B Joschija
B Ahas
B Assurbanipal
B Assarhaddon
B Memorandum
B Jesaja
B Zakkur-Inschrift
B syrisch-ephraimitischer Krieg
B Rezin
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Wird die Erzählzeit von Jes 7 hoch umstritten zwischen dem 8. und dem 5. Jh. angesetzt, ist doch so gut wie unbestritten, dass die erzählte Zeit in die Zeit des syrisch-ephraimitischen Krieges 734/733 v.u.Z. anzusetzen ist. Ob das Erzählte historisch ist, kann nicht geprüft werden, die historische Plausibilität ergibt sich aber aus der Zakkur-Inschrift aus Hamat von ca. 785 v.u.Z., in der mitgeteilt wird, dass der Aramäerkönig Ben-Hadad III. in Zusammenarbeit mit siebzehn anderen Königen den Versuch startet, König Zakkur in eine antiassyrische Koalition zu zwingen. Dabei treten Propheten und Wahrsager auf, die im Namen des Herrn des Himmels verkünden, dass er keine Angst zu haben brauche, da er von den bedrohenden Königen befreit werden würde. Ähnliches wird auch in Jes 7 erzählt, wo Ahas vor der Frage steht, ob er sich in eine antiassyrische Koalition begeben solle, und Jesaja vor ihn tritt, um ihm zu verkündigen, dass er still bleiben könne, da diejenigen, die ihn in die Koalition zwingen möchten, bald erledigt sein werden. Die synchronen Überlegungen zur Kommunikationsstruktur legen den Schluss nahe, dass an Jes 7 mehr als ein Autor gearbeitet hat. Ein auf dem Königshof beheimatetes Heilsorakel im Besitz des assurfreundlichen Enkelsohns von Ahas, Manasse, wurde von dessen Opposition – vielleicht im Zuge der Abfassung der sogenannten Denkschrift - durch eine dieses Heil konditionierende Gerichtsstimme erweitert, weil die Verfasser meinten, dass Jesaja sicherlich nicht nur Heil, sondern auch Konditionen für den Empfang dieses Heils formuliert habe. Sie meinten das zu ergänzen, was in Vergessenheit geraten und in einer Situation, in der der König sehr mächtig geworden war, an Gewicht gewinnen musste.
Contains:Enthalten in: Universitatea Babeş-Bolyai. Centrul de Studii Biblice, Sacra scripta