Spuren im Wald der Erinnerung.: Zur Mnemotechnik in Theologie und Jurisprudenz des 12. Jahrhunderts
«Mein Gedächtnis, Herr, ist wie eine Abfalltonne», läßt Jorge Luis Borges in der 1942 veröffentlichten Erzählung «Das unerbittliche Gedächtnis» (Funes el memorioso) seinen Helden, den Mnemonisten Ireneo Funes, feststellen1. Ein Vierteljahrhundert später gelangte der Neurologe Aleksandr RomanovicLuri...
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Tipo de documento: | Recurso Electrónico Artigo |
Idioma: | Alemão |
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Publicado em: |
2000
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Em: |
Recherches de théologie et philosophie médiévales
Ano: 2000, Volume: 67, Número: 1, Páginas: 10-57 |
Acesso em linha: |
Volltext (JSTOR) Volltext (lizenzpflichtig) Volltext (lizenzpflichtig) |
Resumo: | «Mein Gedächtnis, Herr, ist wie eine Abfalltonne», läßt Jorge Luis Borges in der 1942 veröffentlichten Erzählung «Das unerbittliche Gedächtnis» (Funes el memorioso) seinen Helden, den Mnemonisten Ireneo Funes, feststellen1. Ein Vierteljahrhundert später gelangte der Neurologe Aleksandr RomanovicLurija in seiner Fallstudie über den russischen Gedächtniskünstler Venjamin SolomonovicSeresevskij zu ähnlichen Auffassungen. Gemeinsam ist dem Schriftsteller und dem Neurologen unter anderem die Einsicht, daß der Mnemopath vor lauter konkreten Bäumen den Allgemeinbegriff «Wald» nicht mehr sieht, er nur in beschränktem Maße über die Fähigkeit zur Abstraktion verfügt. Diese Schwäche, verbunden mit der erstaunlichen Gedächtnisleistung, erschwert Funes und Seresevskij die Kommunikation mit der Umwelt und läßt sie in gewisser Weise asozial werden. Ihr Leben scheint unausgereift, ihr Ende verfrüht. Borges’ Protagonist stirbt im Alter von 21 Jahren, und Lurija hebt die infantilen Züge seiner Versuchsperson hervor.\n4207 \n4207 |
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ISSN: | 1783-1717 |
Obras secundárias: | Enthalten in: Recherches de théologie et philosophie médiévales
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Persistent identifiers: | DOI: 10.2143/RTPM.67.1.516 |