Der Menschensohn in Lukas 12
Die eigentümliche Unterscheidung von Jesus und Menschensohn in Lk 12.8 (und Mk 8.38 diff. Mt 10.32f.) spielt nicht nur eine entscheidende Rolle in der Frage nach der Authentizität des Doppelspruchs, sondern bietet vielen auch den entscheidenden Schlüssel zum Selbstverständnis Jesu. Zu fragen ist jed...
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Format: | Electronic Article |
Language: | English |
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Published: |
Cambridge Univ. Press
1998
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In: |
New Testament studies
Year: 1998, Volume: 44, Issue: 3, Pages: 357-379 |
Online Access: |
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Summary: | Die eigentümliche Unterscheidung von Jesus und Menschensohn in Lk 12.8 (und Mk 8.38 diff. Mt 10.32f.) spielt nicht nur eine entscheidende Rolle in der Frage nach der Authentizität des Doppelspruchs, sondern bietet vielen auch den entscheidenden Schlüssel zum Selbstverständnis Jesu. Zu fragen ist jedoch, ob der Menschensohn überhaupt ursprünglich in dem Logion stand. Eine Überprüfung der bisherigen Diskussion zeigt, daβ sich weder die Ursprünglichkeit des Menschensohnes in Lk 12.8 (I) noch seine Streichung durch Mt 10.32 (III) überzeugend begründen läβt. Die Korrespondenz von Lk 12.8 mit Apg 7.55f. spricht dafur, daβ erst Lukas die in der Überlieferung singuläre Vorstellung vom Menschensohn als Advokat seiner Märtyrer entwickelt (II). Auch in Mk 8.38 ist nicht auszuschlieβen, daβ erst der markinische Redaktor den Menschensohn unter dem Einfluβ von Mk 13.26 einführt (IV). Es ist daher damit zu rechnen, daβ in dem Spruch ursprünglich entweder wie bei Mt ein ‘Ich’ oder analog zu dem Passiv in Lk 12.9 eine allgemeine Aussage ‘man wird bekennen’ stand (V). In dieser Gestalt könnte der Spruch auf den historischen Jesus zurückgehen. Die in der urchristlichen Überlieferung mit der Vorstellung von Jesus als dem endzeitlichen Richter konkurrierende Vorstellung vom Fürsprecher und Parakleten erwiese sich dann als Relikt authentischer Jesustradition (VI). |
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ISSN: | 1469-8145 |
Contains: | Enthalten in: New Testament studies
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Persistent identifiers: | DOI: 10.1017/S002868850001660X |