Das Primatwort Matthäus 16.17–19 Aus Wirkungsgeschichtlicher Sicht

1.1 Die Situation. Das Primatwort Mt 16.17–19 ist heute kein exegetisches Sturmzentrum mehr. Die Exegese wird durch einen ‘kritischen Konsens’ dominiert, der nicht nur fast die ganze evangelische, sondern auch den grösseren Teil der römisch-katholischen Exegese umfasst. Er wird in den USA repräsenti...

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Main Author: Luz, U. (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
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Published: Cambridge Univ. Press 1991
In: New Testament studies
Year: 1991, Volume: 37, Issue: 3, Pages: 415-433
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:1.1 Die Situation. Das Primatwort Mt 16.17–19 ist heute kein exegetisches Sturmzentrum mehr. Die Exegese wird durch einen ‘kritischen Konsens’ dominiert, der nicht nur fast die ganze evangelische, sondern auch den grösseren Teil der römisch-katholischen Exegese umfasst. Er wird in den USA repräsentiert durch das ökumenische Petrusbuch von Brown, Donfried und Reumann, in Deutschland durch das noch etwas kritischere, von den ökumenischen Universitätsinstituten herausgegebene Buch ‘Papsttum als ökumenische Frage’. Zu den Grundelementen des Konsenses gehört erstens, dass Petrus nicht ‘direkt und unmittelbar’ von Jesus einen Primat empfangen habe, sondern dass das Felsenwort nachösterlich ist. Das zweite Grundelement ist, dass es in unserem Wort nicht um einen ‘eigentlichen Jurisdiktionsprimat’ des ‘sichtbaren Hauptes der ganzen kämpfenden Kirche’ geht, sondern um einen nicht juristischen Vorrang des Petrus. Er wird heute am ehesten darin geshen, dass Petrus in exemplarischer Weise ‘vornehmlicher Träger der Jesusüberlieferung’ ist. Drittens ist vor allem durch Cullmanns Petrusbuch klar geworden, dass der Gedanke der apostolischen Sukzession nicht mit
ISSN:1469-8145
Contains:Enthalten in: New Testament studies
Persistent identifiers:DOI: 10.1017/S0028688500015952