Zur Ethik Der neutestamentlichen Haustafeln

Die Hausoder Pflichttafeln des Neuen Testaments erhalten heute in der kritischen Exegese üblicherweise schlechte theologische Zensuren. Wo mansich über die historischen und religionsgeschichtlichen Fragen hinaus theologisch mit ihnen auseinandersetzt, ist ‘Verbürgerlichung’ noch eines der harm-loses...

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Bibliographic Details
Main Author: Schrage, Wolfgang 1928-2017 (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Cambridge Univ. Press 1974
In: New Testament studies
Year: 1974, Volume: 21, Issue: 1, Pages: 1-22
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Electronic
Description
Summary:Die Hausoder Pflichttafeln des Neuen Testaments erhalten heute in der kritischen Exegese üblicherweise schlechte theologische Zensuren. Wo mansich über die historischen und religionsgeschichtlichen Fragen hinaus theologisch mit ihnen auseinandersetzt, ist ‘Verbürgerlichung’ noch eines der harm-losesten Urteile, das über sie gefällt wird. Schon K. Weidinger urteilte, man müsse gegenüber dem ‘heißen Atem der ersten Epoche’ des Urchristentums von einem ‘Rückschritt’ sprechen, denn die Haustafeln seien moralisch und arbeiteten mit ‘schwachen, gelaüufigen Motiven’. S. Schulz findet in ihnen eine verhängnisvolle ‘frühkatholische Weltanpassung’, die ‘die herrschende Ordnung als gottgewollte Schöpfungsordnung religiös paraphrasierte und christlich überhöhte’ hier werde ‘widerspruchslose Einfügung in die bestehende Welt der sozialen Instanzen verlangt’ und ‘die damaligen sozialen Verhältnisse nicht nur für zeitlos gültig deklariert, sondern auf den Willen des Schöpfergottes zurückgeführt’. Daß solche und ähnliche Urteile von pamphlethafter Literatur begierig aufgegriffen und zugespitzt werden, versteht sich von selbst, und so heißt es denn in einer dieser Attacken, das ‘Klima der Menschenverachtung’, das das gesamte Neue Testament durchziehe, manifestiere sich vor allem in den Haustafeln, die das Urchristentum als ‘Agentur einer repressiven Gesellschaft’ überführen und ‘vor-gegebene Machtestablishments…mit göttlicher Glorie’ umhüllen sollen.
ISSN:1469-8145
Contains:Enthalten in: New Testament studies
Persistent identifiers:DOI: 10.1017/S0028688500008742