Humanismus im Kalten Krieg: Behauptung, Zurückweisung und Vereinnahmung von "Humanismus" zwischen Ost und West, Kirche und Staat auf einer Tagung 1959 in Wittenberg

Humanismus entsteht im Kontext und ist kein universales, sondern Universalität beanspruchendes Konzept. Verschiedene Akteure beanspruchen im Zusammenhang bestimmter Ereignisse und Konstellationen Humanismus für sich oder lehnen ihn ab. Humanismus wird entworfen, um der eigenen Position Allgemeingült...

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Main Author: Blume, Nora (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Vandenhoeck & Ruprecht 2021
In: Kirchliche Zeitgeschichte
Year: 2021, Volume: 34, Issue: 1, Pages: 126-146
Standardized Subjects / Keyword chains:B Humanism / East-West conflict / Geschichte 1959
IxTheo Classification:CG Christianity and Politics
KAJ Church history 1914-; recent history
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Rights Information:InC 1.0
Description
Summary:Humanismus entsteht im Kontext und ist kein universales, sondern Universalität beanspruchendes Konzept. Verschiedene Akteure beanspruchen im Zusammenhang bestimmter Ereignisse und Konstellationen Humanismus für sich oder lehnen ihn ab. Humanismus wird entworfen, um der eigenen Position Allgemeingültigkeit zu verschaffen. Indem Traditionen etabliert, angenommen, abgewiesen oder umgedeutet werden, wird die eigene Position historisch verankert und begründet. Am Beispiel einer 1959 in Wittenberg stattgefundenen Konferenz über Humanismus und Renaissance wird deutlich, dass Humanismus sowohl innerhalb der DDR aber auch im Rahmen des sich zuspitzenden Kalten Krieges kein einheitliches Konzept darstellte. Humanismus diente im Laufe der 1950er Jahre der Befestigung verschiedener Positionen und wurde in der DDR erst allmählich in ein hegemonial ausgedeutetes antikirchliches und antireligiöses Konzept, das Universalität beansprucht, transformiert.
ISSN:2196-808X
Contains:Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
Persistent identifiers:DOI: 10.13109/kize.2021.34.1.126