George Bell's Peace Initiatives

George Bell, Bischof von Chichester (1929-1958) brachte der ökumenischen Bewegung die Bedeutung des Kellog-Briand-Paktes, der den Rückgriff auf das Mittel des Krieges zur Lösung internationaler Konflikte verurteilte, zum Bewußtsein und erreichte dessen energische Unterstützung durch die Ökumene. 193...

Full description

Saved in:  
Bibliographic Details
Main Author: Robertson, Edwin Hanton 1912-2007 (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
Drawer...
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Vandenhoeck & Ruprecht 1991
In: Kirchliche Zeitgeschichte
Year: 1991, Volume: 4, Issue: 1, Pages: 153-177
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:George Bell, Bischof von Chichester (1929-1958) brachte der ökumenischen Bewegung die Bedeutung des Kellog-Briand-Paktes, der den Rückgriff auf das Mittel des Krieges zur Lösung internationaler Konflikte verurteilte, zum Bewußtsein und erreichte dessen energische Unterstützung durch die Ökumene. 1930 überzeugte er die Lambeth-Konferenz der anglikanischen Bischöfe davon, Christen zu ermutigen, die nicht mit ihrem Staat kooperieren wollten, falls dieser einen Krieg ohne vorherige Verhandlungsversuche beginnen würde. Zwei Jahre später rief Bell die „Life and Work"-Bewegung ins Leben, die sich gegen den Krieg als ein Instrument internationaler Willensbildung einsetzte. Von 1933 an sah er deutlich die Gefahren in Deutschland und begann mit der Organisation einer Flüchtlingshilfe (sich überwiegend um sog. „ Nicht-Arier"). Während Bell die Grausamkeiten der Nazis eindeutig verurteilte, sprach er sich dennoch dafür aus, die Verständigung mit Deutschland nicht abreißen zu lassen. 1938 bestand der Bischof darauf, daß die Münchener Verhandlungen nur dann erfolgreich sein könnten, wenn bei ihnen die Frage der Menschenrechte diskutiert würde und er versuchte, seiner Position Einfluß zu verschaffen. Als 1940 der König von Belgien und die Königin der Niederlande ein Vermittlungsangebot machten, unterstützte Bell dieses Anliegen im britischen Oberhaus. Nach Treffen mit Schönfeld und Bonhoeffer in Schweden bot er der britischen Regierung 1942 seine Dienste für konspirative Vorhaben an und auch 1943 arbeitete er als Kurier-diesmal für den Kreisauer Kreis. Er protestierte gegen die Bombardierung von Dresden, die er vergeblich zu verhindern versucht hatte. Im britischen Oberhaus und in der Times warb er mit großer Ausdauer für einen Friedens vertrag, der den Weg zu einem dauerhaften Frieden bereiten und nicht Ursache eines neuen Krieges — wie der Vertrag von Versailles — werden sollte. Der Frieden mit Deutschland war denn auch Thema seiner letzten Rede vor dem britischen Oberhaus 1958.
ISSN:2196-808X
Contains:Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte