Wer erhört wen oder was?: Das Gebet als religiöse Sprachhandlung

Vorgegebene Gebete Unter vorgegebenen Gebeten werden Gebete verstanden, die von den Betenden nicht selbst formuliert sind, sondern, die ihnen durch eine äußere Instanz (auf-)gegeben sind (z. B. durch Jesus in Mt 6,9 und Lk 11,2) oder die sie in der Tradition (z. B. den Psalmen) vorfinden. wirken als...

Full description

Saved in:  
Bibliographic Details
Main Author: Ostmeyer, Karl-Heinrich 1967- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
Drawer...
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: De Gruyter 2022
In: Berliner theologische Zeitschrift
Year: 2022, Volume: 39, Issue: 1, Pages: 204-223
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Vorgegebene Gebete Unter vorgegebenen Gebeten werden Gebete verstanden, die von den Betenden nicht selbst formuliert sind, sondern, die ihnen durch eine äußere Instanz (auf-)gegeben sind (z. B. durch Jesus in Mt 6,9 und Lk 11,2) oder die sie in der Tradition (z. B. den Psalmen) vorfinden. wirken als ein die Betenden formendes Sprachereignis. In der Anrufung Gottes als Vater konstituiert sich ein Kindschaftsverhältnis zum ewigen Gott. Die Betenden werden selbst zum Inhalt ihres Betens: Als Gläubige haben sie Anteil am Reich Gottes, um dessen Kommen sie bitten (Mt 6,10 a); in der Akzeptanz des Geschehenden als Gottes Willen erfüllen sie ihr eigenes Gebet (V. 10 b). Ergebnis solchen Betens ist keine Änderung der Pläne Gottes, sondern der Betenden selbst.
Pre-set prayers have the effect of a language event that shapes those who pray. In the invocation of God as Father, a relationship of filiation to the eternal God is constituted. The people praying become the content of their prayers themselves: as believers they have a share in the kingdom of God, for whose coming they ask (Matt 6:10 a); in the acceptance of what happens as God’s will they fulfil their own prayer (v. 10 b). The result of such praying is not a change in God’s plans, but in those who pray.
ISSN:2699-3414
Contains:Enthalten in: Berliner theologische Zeitschrift
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/bthz-2022-0012