Genesis und Greta-Wetter: Nachhaltiges Lernen durch induktive Sprachreflexion im Religionsunterricht

Die Privatisierung von Religiösität und die damit verbundene semantische Diskrepanz zwischen kirchlich-biblischer Semantik und Jugendsprache stellt seit über zwanzig Jahren neue Anforderungen für nachhaltige religiöse Lernprozesse an die Religionspädagogik und die Korrelationsdidaktik. Durch fehlend...

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Published in:Österreichisches Religionspädagogisches Forum
Main Author: Langenkämper, Stephanie (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Published: Schnider 2020
In: Österreichisches Religionspädagogisches Forum
Year: 2020, Volume: 28, Issue: 2, Pages: 149-172
Further subjects:B Heterogeneity
B Sprachreflexion
B Korrelationsdidaktik
B mentales Lexikon
B Nachhaltiges Lernen
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Die Privatisierung von Religiösität und die damit verbundene semantische Diskrepanz zwischen kirchlich-biblischer Semantik und Jugendsprache stellt seit über zwanzig Jahren neue Anforderungen für nachhaltige religiöse Lernprozesse an die Religionspädagogik und die Korrelationsdidaktik. Durch fehlende religiöse Sozialisation fehlen Kindern und Jugendlichen oft religiöse Vorerfahrungen und Vokabeln, weshalb sie bei korrelativen Transferleistungen im Religionsunterricht benachteiligt sind. Nachhaltiges Lernen wird bereits durch die fehlende Aktivierung von Vorwissen aufgrund semantischer Diskrepanzen im Sprachverarbeitungsprozess verhindert. In diesem Artikel werden mithilfe kognitionspsychologischer und psycholinguistischer Modelle zur Sprachverarbeitung die Gründe und Folgen der religiösen Sprachunfähigkeit dargelegt, um die Unterschiede in der korrelativen Informationsverarbeitung zwischen nicht religiösen und religiösen Schüler/Innen aufzuzeigen. Das daran anschließende religionsdidaktische Verfahren der induktiven Sprachreflexion verhindert und löst semantische Diskrepanzen, weil es durch psycholinguistische Prozesse die sprachliche Lernausgangslage von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt. Viele Schüler/Innen besitzen durch die Jugendsprache und andere Soziolekte eine eigene religiöse Sprache, die vor allem durch Medien, Peer-Groups und Freizeitinteressen geprägt wird und die ihnen einen ersten Zugang zu biblischen Texten ermöglicht. Die induktive Sprachreflexion implementiert diese individuellen Sprachvarietäten in den Religionsunterricht und ermöglicht somit die Berücksichtigung der unterschiedlichen religiösen Sprachvoraussetzungen der Kinder und Jugendlichen für nachhaltige Lernprozesse.
ISSN:1018-1539
Contains:Enthalten in: Österreichisches Religionspädagogisches Forum, Österreichisches Religionspädagogisches Forum
Persistent identifiers:DOI: 10.25364/10.28:2020.2.10