Beobachtungen zu den Wettspielen in der Thebais des Statius

Wie wohl alle grossen Epen der europäischen Antike, so enthält auch die Thebais des Statius eine ausführliche dichterische Darstellung von Wettspielen. Wie wohl alle grösseren Partien der Thebais, so hat auch diese in der Forschung der letzten Generationen Kritik und Tadel gefunden. Man meinte zu se...

Full description

Saved in:  
Bibliographic Details
Published in:Traditio
Main Author: Kytzler, Bernhard (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
Drawer...
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Cambridge University Press 1968
In: Traditio
Online Access: Volltext (JSTOR)
Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Wie wohl alle grossen Epen der europäischen Antike, so enthält auch die Thebais des Statius eine ausführliche dichterische Darstellung von Wettspielen. Wie wohl alle grösseren Partien der Thebais, so hat auch diese in der Forschung der letzten Generationen Kritik und Tadel gefunden. Man meinte zu sehen, dass hier nicht die Poesie, sondern gelehrte Tradition bestimmend gewesen sei. Man meinte, den Passus als unselbständige Imitation ablehnen, als unoriginale Nachahmung abtun zu können. Natürlich handelt es sich bei der Schilderung der Spiele, die zu Ehren des ersten Toten auf dem Zuge der Sieben gegen Theben, des Opheltes/Archemorus, veranstaltet wurden (Theb. 6.249–946), um eine offenkundige Nachahmung der Darstellung der Leichenspiele, von denen im dreiundzwanzigsten Gesang der Ilias und im fünften Buch der Aeneis berichtet wird. Natürlich genügt dieser Bezug allein aber nicht, um ein Verdammungsurteil zu rechtfertigen. Ist doch gerade Wiederaufnahme und Neugestaltung überlieferter Motive eine tragende Gegebenheit antiken Dichtens. Die Aufgabe, durch Einzelvergleich mit den Vorbildern die wesentlichen Eigenschaften dieser statianischen Dichtung zu bestimmen, kann im Rahmen dieses Aufsatzes nicht in Angriff genommen werden; das genauere Studium einer so umfangreichen Partie mit 700 Versen muss einer Monographie vorbehalten bleiben. Hier können darum nur einige wichtigere Sonderfragen erörtert werden, die jedoch von grundsätzlicher Bedeutung für den Passus selbst wie auch für die dichterische Technik des Statius zu sein scheinen.
ISSN:2166-5508
Contains:Enthalten in: Traditio
Persistent identifiers:DOI: 10.1017/S0362152900004670