Das besondere Kirchgeld im Kirchensteuersystem: Entwicklung, Verfassungsmäßigkeit, Reformbedarf
Das besondere Kirchgeld wird von den meisten evangelischen Landeskirchen bei Kirchenmitgliedern, die in einer sog. glaubensverschiedenen Ehe leben, als Ergänzung zur allgemeinen Kirchensteuer erhoben. Diese Abgabe schlägt finanziell immer dann durch, wenn der kirchenangehörige Ehegatte im Verhältnis...
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Format: | Print Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
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Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Berliner Wissenschafts-Verlag
2021
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In: |
Kirche & Recht
Year: 2021, Volume: 27, Issue: 1, Pages: 9-40 |
IxTheo Classification: | SA Church law; state-church law SB Catholic Church law |
Further subjects: | B
Local church fee
B Reform Motif B Church tax |
Summary: | Das besondere Kirchgeld wird von den meisten evangelischen Landeskirchen bei Kirchenmitgliedern, die in einer sog. glaubensverschiedenen Ehe leben, als Ergänzung zur allgemeinen Kirchensteuer erhoben. Diese Abgabe schlägt finanziell immer dann durch, wenn der kirchenangehörige Ehegatte im Verhältnis zum anderen deutlich geringere Einkünfte erzielt. Die entstehende abweichende Belastung von verheirateten Kirchenmitgliedern gegenüber ledigen wird von Betroffenen vielfach als ungerecht empfunden und infolgedessen die Verfassungsmäßigkeit des besonderen Kirchgeldes immer wieder in Zweifel gezogen. Der Beitrag zeichnet die historischen Hintergründe und rechtlichen Grundlagen des besonderen Kirchgeldes nach und analysiert darauf aufbauend die Verfassungsmäßigkeit. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf gleichheitsrechtlichen Fragestellungen. Im Ergebnis ist die Verfassungsmäßigkeit zwar anzunehmen. Die Komplexität der Regelungsweise führt aber zu einem Unverständnis bei den Kirchenmitgliedern, dem mit einer Reform der kirchensteuerlichen Behandlung von Ehegatten abgeholfen werden könnte, die abschließend angeregt wird.In addition to the general church tax, most Protestant regional churches impose the special church levy on any church members in so-called faith-diverse marriages. This levy has a substantial financial impact whenever the church member’s spouse has a significantly lower income. The resulting additional burden on married church members, in comparison to single ones, is often perceived as unfair by those affected and, as a result, the constitutionality of the special church levy has been repeatedly called into question. This article traces the historical background and legal basis of the special church levy and, building on this, analyses its constitutionality. As particular attention is paid to questions of equality, constitutionality can be assumed. However, the complexity of the regulations leads to a lack of understanding among church members that could be remedied by a reform of the church’s approach to the taxation of spouses as suggested in conclusion here. |
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ISSN: | 0947-8094 |
Contains: | Enthalten in: Kirche & Recht
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