Die Verantwortung des Menschen im Klimawandel

Die anthropozentrisch begründete Umweltethik in ihrer gemäßigten Form erscheint mir ausreichend geeignet, die Verantwortung des Menschen für die Umwelt im Allgemeinen und für den Klimawandel im Besonderen vor der Vernunft zu rechtfertigen. Allerdings ist es mehr denn je notwendig, ethische Begründun...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für katholische Theologie
Main Author: Herb, Georg (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Echter 2020
In: Zeitschrift für katholische Theologie
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Die anthropozentrisch begründete Umweltethik in ihrer gemäßigten Form erscheint mir ausreichend geeignet, die Verantwortung des Menschen für die Umwelt im Allgemeinen und für den Klimawandel im Besonderen vor der Vernunft zu rechtfertigen. Allerdings ist es mehr denn je notwendig, ethische Begründungsweisen in unserer Gesellschaft für diese Verantwortung konsensfähig zu machen, weil die Bindungskraft der christlichen Kirchen für weite Kreise immer mehr abnimmt. Insofern teile ich die von Schlitt vor über 25 Jahren geäußerten Bedenken,124 der schreibt, dass diese Begründungen zwar logisch-kognitiv überzeugen, jedoch keine seelisch- emotive Werteverankerung mehr begründen, welche die Bereitschaft der Menschen unterstützt, umweltrelevante Werte in praktisches Handeln umzusetzen. Vogt ist zuzustimmen, der später feststellte, dass es derzeit kein alternatives Ethikmodell zum »Prinzip Verantwortung« gebe.125 Die christlichen Kirchen nehmen die wichtige Aufgabe war, ihren Beitrag in den gesellschaftlichen Diskurs um die Verantwortung des Menschen im Klimawandel einzubringen. Trotz aller Probleme gilt das Motto : »Die Alternative zum Weltuntergang heißt Verantwortung, nicht Raushalten«126 — um den Untertitel eines vor einiger Zeit in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienenen Beitrags zur europäischen Sicherheitspolitik auf den Klimaschutz zu paraphrasieren. The responsibility of man for Creation is a key term in the ethics and theology of environmental questions not only since the book of Hans Jonas »The Imperative of Responsibility«. In this publication responsibility is spotlighted with regard to climate change and its ethical and theological basis as well as its »functioning« are illustrated. Responsibility was appreciated by the magisterium of Pope Francis in the Encyclical »Laudato Si’«. Some documents where responsibility of men is discussed explain its meaning for faith and environmental politics. As a conclusion there seems to be no alternative to the »Imperative of Responsibility«.
Contains:Enthalten in: Zeitschrift für katholische Theologie