Die Anfänge der Kirche: Zur Struktur Von Lk. 5.1–6.19

Strukturanalysen sind da mit Vorbehalt durchzuführen, wo die Bindung eines Verfassers an vorgegebene literarische Quellen stärker ist als seine Freiheit, den gewählten Stoff nach ihm eigenen Prinzipien syntaktisch und semantisch kohärent durchzugestalten. Sieht man bei Lukas z.B. die Akoluthie der L...

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Bibliographic Details
Main Author: Theobald, Michael 1948- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Cambridge Univ. Press 1984
In: New Testament studies
Year: 1984, Volume: 30, Issue: 1, Pages: 91-108
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Strukturanalysen sind da mit Vorbehalt durchzuführen, wo die Bindung eines Verfassers an vorgegebene literarische Quellen stärker ist als seine Freiheit, den gewählten Stoff nach ihm eigenen Prinzipien syntaktisch und semantisch kohärent durchzugestalten. Sieht man bei Lukas z.B. die Akoluthie der Logienquelle treuer bewahrt als bei Matthäus, der große Teile der Wortüberlieferung nach systematischen Gesichtspunkten in Reden Jesu untergebracht hat, dann wird man beim dritten Evangelisten, der mit den Spruchfolgen der Logienquelle im großen und ganzen auch deren Struktur-muster bewahrt hat, mit einer Überlagerung solcher Muster mit den Makro-strukturen seiner Gesamtkonzeption rechnen und sich folglich vor ein-dimensionalen Strukturanalysen hüten. Trotzdem ist man überrascht, wie geschickt und kreativ Lk. mit seinen Quellen umgegangen ist und mit bescheidenen Mitteln, wie etwa der Wiederholung bestimmter redaktio-neller Signale, Umstellungen, Verknüpfungen und anderen der Verschmelzung der Stoffe dienenden Kunstgriffen, diesen seine eigene Konzeption aufzuprägen wußte. Anhand der Perikopenfolge Lk. 5. 1–6. 19, in der Lk. größtenteils seiner Mk.-Vorlage folgt, läßt sich seine kunstvolle Arbeits-weise gut illustrieren; dabei wird deutlich, daß er Ästhetik und Rhetorik als Prinzipien seiner Darstellungsweise ganz in den Dienst der Sache gestellt hat, von der er seine Hörer überzeugen will.
ISSN:1469-8145
Contains:Enthalten in: New Testament studies
Persistent identifiers:DOI: 10.1017/S0028688500007013