“Perinde ac si cadaver essent”. Les jésuites dans une perspective comparative: la tension constitutive entre l’obéissance et le «representar» dans les sources normatives des réguliers

Zu Beginn des modernen Zeitalters stellte sich die dringende Frage nach dem Gehorsam gegenüber politischen und religiösen Mächten, die sich für absolut hielten. Aus unterschiedlichen Gründen nahmen auch die Vertreter der religiösen Orden an den Debatten über das Gesetz und der daraus entstehenden Au...

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Main Author: Mostaccio, Silvia (Author)
Format: Electronic Article
Language:French
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Published: Université Catholique 2010
In: Revue d'histoire ecclésiastique
Year: 2010, Volume: 105, Issue: 1, Pages: 44-73
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Zu Beginn des modernen Zeitalters stellte sich die dringende Frage nach dem Gehorsam gegenüber politischen und religiösen Mächten, die sich für absolut hielten. Aus unterschiedlichen Gründen nahmen auch die Vertreter der religiösen Orden an den Debatten über das Gesetz und der daraus entstehenden Autorität teil. Neben diesen Normalisierungsbemühungen weisen verschieden Quellen jedoch auch auf ein gewisses Interesse für das Individuum und sein Gewissen hin: eine neue Autorität, die ihren Platz suchte. In der Stille des Gewissens spricht der Heilige Geist, und seine Autorität übersteigt die der Menschen. Durch die Analyse der verschiedenen Versionen der Grundregeln der neuen religiösen Orden zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert verfolgt der Autor die Spuren einer Debatte, die die gesamte damalige Gesellschaft betraf, und die in den Konstitutionen der Gesellschaft Jesu zur Individualisierung der Quelle führte, wo das Bewusstsein dieser grundlegenden Spannung zwischen Gehorsam gegenüber den Oberen und gegenüber der inneren Stimme des Geistes am klarsten thematisiert worden ist. In den Konstitutionen findet sich die Grundhaltung des „representar“: durch diese verpflichtende Haltung nimmt der Einzelne an der Entscheidungsfindung des Oberen teil. Diese „Repräsentation“ ist im übrigen einer der roten Fäden, die die drei Grundtexte Ignatius’ von Loyola verbindet: die Konstitutionen, das geistliche Tagebuch und den Lebensbericht.
In the early modern period, the question of obedience to political and religious powers, each claiming to be absolute, arose with urgency and for various reasons the representatives of religious orders took part in debates on law and the authority deriving from it. Yet aside from this standardizing effort, certain sources indicate an attention paid to the individual, with his conscience: new authority seeking its place. In the silence of the conscience, the Spirit can speak and its authority exceeds man’s. Using the various versions of the constitutions of the new religious orders, from the 15th and 16th c., the author follows the traces of a debate which interested the whole society at the time, in order to individuate, in the Constitutions of the Society of Jesus, the source where consciousness of this constitutive tension between obedience to the superior and the inner voice of the Spirit is most evidently theorized. In the Constitutions we find the fundamental attitude of “representar”: by this obligatory step, the subject takes part in his superior’s decisional process. Moreover this “representation” is one of the main threads connecting three of the founding texts of Ignatius of Loyola: Constitutions, the Journal and the Récit.
ISSN:2294-1088
Contains:Enthalten in: Revue d'histoire ecclésiastique
Persistent identifiers:DOI: 10.1484/J.RHE.3.224