Le 30 septembre 1997: L’Église de France demande pardon aux juifs. Impulsion du cardinal Lustiger et réception de l’événement

Am 30. September 1997 versammelten sich Juden und Katholiken in Drancy, an dem Ort, wo die Deportationszüge nach Auschwitz abfuhren, um das Reuebekenntnis der französischen Kirche zu hören. Als Antwort auf den von Papst Johannes Paul II. 1994 ergangenen Aufruf gab die Kirche zu, daß sie in „ihrer Mi...

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Main Author: Hebbelinck, Thérèse (Author)
Format: Electronic Article
Language:French
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Published: Université Catholique 2008
In: Revue d'histoire ecclésiastique
Year: 2008, Volume: 103, Issue: 1, Pages: 119-161
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Am 30. September 1997 versammelten sich Juden und Katholiken in Drancy, an dem Ort, wo die Deportationszüge nach Auschwitz abfuhren, um das Reuebekenntnis der französischen Kirche zu hören. Als Antwort auf den von Papst Johannes Paul II. 1994 ergangenen Aufruf gab die Kirche zu, daß sie in „ihrer Mission der Bewußtseinsbildung“ versagt hat, weil sie während der Judenverfolgung geschwiegen hat. Dieser von den Medien stark beachtete Akt der Reue ist sowohl auf jüdischer wie auf katholischer Seite nicht unbemerkt geblieben. Inhaltlich richtet sich der Text der Bischöfe an das Gewissen jedes Einzelnen. Durch die Tatsache, daß er die kollektive Verstrickung unterstreicht, stellte er die allgemein gültige Auffassung von der individuellen Verantwortung in Frage. Die Initiative zu diesem Schritt geht auf Kardinal Lustiger und das bischöfliche Komitee für die Beziehungen zum Judentum zurück. Dieser Akt der Reue, der von einem relativ kleinen Personenkreis vorbereitet worden war, wurde zu einem Sprungbrett, um die römische Universalkirche in ihrem Bemühen um „Vergangenheitsbewältigung“ voranzubringen.
The 30th of September 1997, jews and catholics gathered together at Drancy — the place of departure for trains deporting people to Auschwitz — to hear the declaration of repentance of the Church of France. Responding to the call made by Pope John Paul II in 1994, it recognized that it had failed in its “mission of educating consciences” in maintaining silence during the Shoah. That highly publicized act of repentance was noteworthy among both jews and catholics. By its contents, the Bishops’ text called everyone’s conscience into question. In underlining collective involvement, it called into question the commonly admitted perception of individual responsibility. The taking of such an initiative fell to Cardinal Lustiger and the Episcopal Committee for relations with Judaism. Brought to fruition by a relatively restrained number of persons, that act of repentance was a springboard for introducing the universal Church of Rome into a procedure of recognition of “shared responsibility”.
ISSN:2294-1088
Contains:Enthalten in: Revue d'histoire ecclésiastique
Persistent identifiers:DOI: 10.1484/J.RHE.3.169