La vision des juifs chez Jean Lemaire de Belges. D’un argument polémique contre Jules II

Zu dem Zeitpunkt, wo der Rhetoriker Jean Lemaire de Belges an seinem Werk arbeitet, d.h. zu Beginn des 16. Jahrhunderts, gab es in Frankreich keine Juden. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht bestimmte Vorstellungen des Juden in der Mentalität und dem Bewusstsein dieses Zeitalters und der Mensch...

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Main Author: Pichon, Françoise (Author)
Format: Electronic Article
Language:French
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Published: Université Catholique 2001
In: Revue d'histoire ecclésiastique
Year: 2001, Volume: 96, Issue: 3/4, Pages: 333-371
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Zu dem Zeitpunkt, wo der Rhetoriker Jean Lemaire de Belges an seinem Werk arbeitet, d.h. zu Beginn des 16. Jahrhunderts, gab es in Frankreich keine Juden. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht bestimmte Vorstellungen des Juden in der Mentalität und dem Bewusstsein dieses Zeitalters und der Menschen, die es verkörpern, gab. Im Gegenteil: die Erinnerung an die Juden ist immer noch lebendig und negativ genug, um, auf eine originelle Weise bei Lemaire, als polemisches Argument in einer politischen Angelegenheit verwendet zu werden, die mit der eigentlichen Judenfrage nichts zu tun hat, nämlich in der Propaganda gegen Papst Julius II. Tatsächlich wagt es der Schriftsteller nicht, das Oberhaupt der Kirche direkt anzugreifen und erschleicht sich stattdessen die Sympathie seiner Leser, indem er diesen Feind mit den Juden in Verbindung bringt, deren Bild ihm so als Gegensatz dient. Dadurch, dass er sich einer negativen Sicht der Juden in einer ihnen selbst fremden Perspektive bedient, bereitet Lemaire zwar den protestantischen Polemikern den Boden, nährt jedoch gleichzeitig eine traditionnell negative Vorstellung des Judentums.
When the «Rhétoriqueur» Jean Lemaire de Belges writes his works, there is no Jewish in France. Nevertheless, this does not mean that there are no Jewish pictures in the mentality and in the conscience of that time and representing people. In fact, the Jewish memory is sufficiently living and negative to be used, in an original way by Lemaire, as polemic argument against the pope Julius II. As a matter of fact, the writer cannot attack directly the Pope and then he secures skilfully the people liking in comparing this «enemy» with Jewish whose image serves then as a foil. In this way, using a negative image of Jewish in a perspective that does not lie to them, Lemaire, paving the way to protestant polemists, feeds once again the common negative representation of Jewish.
ISSN:2294-1088
Contains:Enthalten in: Revue d'histoire ecclésiastique
Persistent identifiers:DOI: 10.1484/J.RHE.3.11