Augustins Bedeutung für Martin Luthers Recht­­fertigungslehre

Luther lebte entsprechend dem spätmittelalterlichen Zeitgeist mit dem Gefühl der persönlichen Sündhaftigkeit und der Angst vor dem strafenden Gott. Befreiung hiervon erlangte er durch Lektüre und Exegese des Römerbriefs. Von da aus entwickelte er die Lehre von der Rechtfertigung des Menschen vor Got...

Full description

Saved in:  
Bibliographic Details
Main Author: Mütel, Mathias (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
Drawer...
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: IF Press srl 2017
In: Annales theologici
Year: 2017, Volume: 31, Issue: 2, Pages: 473-485
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Luther lebte entsprechend dem spätmittelalterlichen Zeitgeist mit dem Gefühl der persönlichen Sündhaftigkeit und der Angst vor dem strafenden Gott. Befreiung hiervon erlangte er durch Lektüre und Exegese des Römerbriefs. Von da aus entwickelte er die Lehre von der Rechtfertigung des Menschen vor Gott allein aus dem Glauben an das Erlösungswerk Jesu Christi. Maßgeblichen Einfluss auf diese reformatorische Entdeckung hatte Augustinus, besonders dessen Schrift De spiritu et littera. Allerdings nur insoweit, als diese seiner Rechtfertigungslehre zu entsprechen schien. Auch den dieser zugrunde liegenden Glaubensbegriff fasste Luther im Gegensatz zu Augustinus rein subjektiv (Fiduzialglaube). Dementsprechend hat Luther seine anfängliche Begeisterung für Augustinus später wieder relativiert. Due to the late medieval spirit of time, Luther lived with a feeling of personal sinfulness and the fear from a punishing God. He found a relief from this in reading an exegesis of the “Epistle to the Romans”. Therefrom he developed his doctrine of justification of man towards God, based on faith in the salvation of Jesus Christ. Augustinus had a decisive influence on this reformatory discovery, especially his treatise “De spiritu et littera”. However Luther was only influenced so far, as it corresponded to his doctrine of justification. Luther, in contrast to Augustinus, defined his basic understanding of faith in a subjective way (fiducial faith). Correspondingly Luther put his initial enthusiasm for Augustinus into perspective and qualified it.
ISSN:1972-4934
Contains:Enthalten in: Annales theologici
Persistent identifiers:DOI: 10.3308/ath.v31i2.214