Die Grundzüge Der Ptolemaeischen Gnosis

Irenaeus hat in den ersten acht Kapiteln des ersten Buches seines Werkes Adversus haereses einen geschlossenen und abgerundeten Bericht von einem Zweige der valentinianischen Gnosis gegeben. Die gleiche Quelle, der er folgt, hat auch Clemens von Alexandrien in seinen Excerpta e Theodoto Kap. 43-65 a...

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Main Author: Foerster, Werner 1897-1975 (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Cambridge Univ. Press 1959
In: New Testament studies
Year: 1959, Volume: 6, Issue: 1, Pages: 16-31
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Irenaeus hat in den ersten acht Kapiteln des ersten Buches seines Werkes Adversus haereses einen geschlossenen und abgerundeten Bericht von einem Zweige der valentinianischen Gnosis gegeben. Die gleiche Quelle, der er folgt, hat auch Clemens von Alexandrien in seinen Excerpta e Theodoto Kap. 43-65 ausgezogen.1 Das gleiche System — oder ein aufs engste verwandtes —lassen der Brief des Ptolemaeus an Flora,2 eine von Irenaeus zitierte Auslegung des Johannes-Prologs3 und die zahlreichen Fragmente des Herakleon4 erkennen. Der Gegenstand der nachfolgenden Untersuchung bildet das von Irenaeus dargelegte und von Clemens excerpierte System, das ich nach Sagnards Vorgang mit Ptolemaeus verbinde.5 Irenaeus hat in seinem großen Bericht auch Züge aus einer anderen Spielart des Valentinianismus eingearbeitet; die Scheidung dieser beiden ‘Systeme A und B’6 ist aber meist leicht zu vollziehen.7 Auch Anklänge an andere gnostische Systeme fehlen nicht und müssen gleichfalls unberücksichtigt bleiben.8 Ironische Zwischenbemerkungen und Wendungen des Irenaeus, denen Sagnard mit Recht einen besonderen Abschnitt gewidmet hat, spielen in der Darstellung des Kirchenvaters eine geringere Rolle als in der späteren Polemik und sind ebenfalls leicht zu erkennen.9 Der so gereinigte Bericht des Irenaeus, ergänzt durch die Excerpte des Clemens, zu dessen Verdeutlichung wir gelegentlich den Brief an Flora und die Fragmente des Herakleon heranziehen, bietet nun em sehr eigenartiges und eigenständiges Ganzes, dessen Grundz¨ge und besondere Struktur herauszustellen sich lohnt.
ISSN:1469-8145
Contains:Enthalten in: New Testament studies
Persistent identifiers:DOI: 10.1017/S0028688500001296