Strange Freedom: Freisinnige Religion und das Spiel der Imaginaries

Ohne einen äußeren Geber, wie Gott, die Nation oder ein ideologisches System, muss der Sinn der Welt von der Menschheit selbst formuliert und in Kraft gesetzt werden. Das ist typisch für die Moderne und stellt eine der schwierigen Herausforderungen für das moderne Selbst dar. Ausgangspunkt dieses Be...

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Main Author: Kate, Laurens ten 1958- (Author)
Format: Electronic Article
Language:English
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Universität Graz 2019
In: Limina
Year: 2019, Volume: 2, Issue: 2, Pages: 130-151
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Ohne einen äußeren Geber, wie Gott, die Nation oder ein ideologisches System, muss der Sinn der Welt von der Menschheit selbst formuliert und in Kraft gesetzt werden. Das ist typisch für die Moderne und stellt eine der schwierigen Herausforderungen für das moderne Selbst dar. Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Hypothese, dass eine freisinnige Religion, verstanden als nicht-dogmatische und nicht-universalistische Grundströmung in den pluralen religiösen Traditionen der Moderne, als eine mögliche Antwort auf diese Herausforderung betrachtet werden kann. Es wird dargelegt, dass diese Grundströmung keine spezifische spirituelle Gemeinschaft repräsentiert, sondern eine Bedingung, an der jeder moderne Mensch teilhat, formuliert als die Bedingung des sensus liberalis. Für deren Analyse wird eine theoretische Sichtweise entwickelt, die mit einem neuen Konzept von Freiheit arbeitet: einer ‚fremden‘ Freiheit, wie sie bereits in den 1950er Jahren von Albert Camus thematisiert wurde, die eine neue Perspektive auf die Schöpfung als Imagination entwirft. Der Autor bedient sich dabei der aktuellen Theorien sozialer Imaginaries, wie im Werk Charles Taylors, der Axialtheorie, der Theorie des tätigen Lebens von Hannah Arendt und der Analysen der Dekonstrukion der Beziehung zwischen säkularer Moderne und Religion von Jean-Luc Nancy und Peter Sloterdijk. Imaginaries sind vom Menschen geschaffene ‚Welten‘, doch diese Räume erschaffen im Gegenzug auch ihre Schöpfer. In diesem Zusammenspiel entsteht eine Freiheit (freedom) jenseits von negativer oder positiver Freiheit (liberty). Zur Verdeutlichung der komplexen Dynamik des Spiels der Imaginaries wird die Rede „Von den drei Verwandlungen“ in Friedrich Nietzsches Also sprach Zarathustra herangezogen.
ISSN:2617-1953
Contains:Enthalten in: Limina
Persistent identifiers:DOI: 10.25364/17.2:2019.2.7