Islamischer Religionsunterricht, Urteil vom 02. 12.2003 - 19 A 997/02

Leitsatz: 1. Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach nach Art. 7 Abs. 3 GG, Art. 14 NW.LV kann nur eingeführt werden, wenn es eine Religionsgemeinschaft gibt, die als verantwortliche Instanz die Übereinstimmung des Religionsunterrichts mit ihren Grundsätzen feststellt. 2. Eine Religionsgemeins...

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Corporate Author: Nordrhein-Westfalen, Oberverwaltungsgericht (Author)
Format: Print Article
Language:Undetermined language
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Published: ˜deœ Gruyter 2008
In: Entscheidungen in Kirchensachen seit 1946
Year: 2008, Volume: 44, Pages: 307-333
IxTheo Classification:SB Catholic Church law
Further subjects:B Jurisdiction
B Association
B Islam
B School law
B Religious organization
B Religious instruction
Description
Summary:Leitsatz: 1. Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach nach Art. 7 Abs. 3 GG, Art. 14 NW.LV kann nur eingeführt werden, wenn es eine Religionsgemeinschaft gibt, die als verantwortliche Instanz die Übereinstimmung des Religionsunterrichts mit ihren Grundsätzen feststellt. 2. Eine Religionsgemeinschaft nach Art. 7 Abs. 3 Satz 2 GG, 14 NW.LV setzt einen Zusammenschluss natürlicher Personen zur Verwirklichung eines gemeinsamen religiösen Zwecks voraus; ein Zusammenschluss nur von Vereinen oder Verbänden (Dachverband) ist keine Religionsgemeinschaft. 3. Eine Religionsgemeinschaft ist ferner nur ein Zusammenschluss von Religionsangehörigen, der der allseitigen Erfüllung der durch das gemeinsame Bekenntnis gestellten Aufgaben dient. Diese Voraussetzung erfüllt nicht ein Dachverband, der sich ausschließlich die Aufgaben der Interessenvertretung, des Dialogs und der Aufklärung gegenüber dem Staat und der Gesellschaft gestellt hat. 4. Ob im Bereich des Islam Religionsgemeinschaften nach Art. 7 Abs. 3 GG, Art. 14 NW.LV auf örtlicher Ebene (zum Beispiel der Moscheevereine) anzunehmen sind, bleibt offen.
ISSN:0340-8760
Contains:Enthalten in: Entscheidungen in Kirchensachen seit 1946