Eingriff in die Freiheit der religiösen Betätigung als Asylgrund, Urteil vom 28.10.1988 - 9 C 37.88

Leitsatz: Ob ein Eingriff in die Freiheit der religiösen Betätigung die Menschenwürde des Gläubigen verletzt und deshalb eine Verfolgung im Sinne des Art. 16 Abs. 2 Satz 2 GG darstellt, beurteilt sicht nicht nach der Bedeutung, die dem betroffenen Glaubenselement nach dem Selbstverständnis der Relig...

Full description

Saved in:  
Bibliographic Details
Corporate Author: Deutschland, Bundesverwaltungsgericht (Author)
Format: Print Article
Language:Undetermined language
Check availability: HBZ Gateway
Journals Online & Print:
Drawer...
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: ˜deœ Gruyter 1993
In: Entscheidungen in Kirchensachen seit 1946
Year: 1993, Volume: 26, Pages: 323-329
IxTheo Classification:SB Catholic Church law
Further subjects:B Jurisdiction
B Religious freedom
B Refugee law
B Zaire
B Jehovah's Witnesses
B Asylum
B Germany Bundesrepublik Bundesverwaltungsgericht
Description
Summary:Leitsatz: Ob ein Eingriff in die Freiheit der religiösen Betätigung die Menschenwürde des Gläubigen verletzt und deshalb eine Verfolgung im Sinne des Art. 16 Abs. 2 Satz 2 GG darstellt, beurteilt sicht nicht nach der Bedeutung, die dem betroffenen Glaubenselement nach dem Selbstverständnis der Religion zukommt. Maßgebend ist, ob der Kern der religiösen Persönlichkeit des Gläubigen berührt wird. Die in Zaire für jedermann geltende Pflicht, die Staatsflagge zu grüßen, trifft die Zeugen Jehovas nicht im Kern ihrer religiösen Persönlichkeit. Das strafbewehrte Verbot des organisatorischen Zusammenschlusses der Zeugen Jehovas und ihrer gemeinschaftlichen Religionsausübung bedeutet dagegen der Intensität nach Verfolgung, die politisch motiviert ist.
ISSN:0340-8760
Contains:Enthalten in: Entscheidungen in Kirchensachen seit 1946