Anfänge Zionistischer Frauenorganisationen in Österreich: verpasste Gelegenheiten – genutzte Chancen

In Wien gab es bereits vor der Gründung des Zionistischen Weltkongresses in Basel im Jahr 1897 zionistische Vereine. Die Arbeit der zionistischen Frauen- und der Mädchenvereine war zunächst aber nur lose organisiert. Nach der Gründung der WIZO (Women’s International Zionist Organisation) in London i...

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Bibliographic Details
Authors: Hecht, Dieter J. 1970- (Author) ; Hecht, Louise 1961- (Author)
Format: Print Article
Language:English
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Published: Phoibos 2020
In: Chilufim
Year: 2020, Volume: 27, Pages: 63-113
Standardized Subjects / Keyword chains:B Zionism / Austria / Vienna / Association / Woman
B Women's association
IxTheo Classification:BH Judaism
CD Christianity and Culture
Description
Summary:In Wien gab es bereits vor der Gründung des Zionistischen Weltkongresses in Basel im Jahr 1897 zionistische Vereine. Die Arbeit der zionistischen Frauen- und der Mädchenvereine war zunächst aber nur lose organisiert. Nach der Gründung der WIZO (Women’s International Zionist Organisation) in London im Jahr 1920 erhielt die zionistische Frauenarbeit auch in Wien eine neue Dynamik. Ab den 1920er Jahren bestanden mehrere Gruppen der WIZO und Misrachi-Frauen in Wien und den österreichischen Bundesländern. In den 1930er gründeten die Revisionistischen Frauen ihre eigenen Organisationen. Sie alle beschäftigten sich mit Fundraising für Frauenanliegen und politischen Agenden hinsichtlich Errichtung eines jüdischen Staates. Diese Doppelperspektive verweist darauf, dass Frauen sich nicht nur in soziale, sondern auch in zionistisch politische Entwicklungsprozesse einbringen wollten. Zionismus wird vorwiegend als männerdominiert und androzentrisch wahrgenommen. Der vorliegende Artikel hinterfragt dieses Narrativ. Er setzt sich mit der Geschichte zionistischer Frauenorganisationen in Österreich, insbesondere der WIZO Österreich als der größten zionistischen Frauenorganisation, von den Anfängen bis zur Zerstörung während der Shoah auseinander. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der Vernetzung der Frauen auf nationaler und internationaler Ebene. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der Mitglieder zionistischer Frauenorganisationen während der Shoah.
The history of Zionist organizations in Vienna started long before the first World Zionist Congress in Basel in 1897. Under the influence of the Congress, Vienna’s women founded a Zionist Women’s Organization in 1898. During the first years, the activities of this organization remained erratic. The foundation of WIZO (Women’s International Zionist Organization) as an umbrella organization in London in 1920, considerably focused and transformed female Zionist activities in Austria. From the 1920s onwards, several local branches of WIZO and Mizrachi women existed in Vienna and in provincial cities. In the 1930s, Revisionist women founded their own organization. The activities of those associations, on the one hand, aimed at fundraising for female interests and, on the other, promoted a political agenda, namely the establishment of a Jewish state. Like other national movements, Zionism is generally perceived as androcentric in its historical program and socio-political approach. The paper about Zionist women’s associations in Austria, and especially the Austrian chapter of WIZO as the biggest one, problematizes this narrative and emphasizes the female contribution to Zionism’s political agenda. It documents and contextualizes the history of Zionist women’s organizations from the beginnings until the destruction during the Shoah. While concentrating on Austria it also aims at outlining the national and international networks of the members, especially in Central Europe. Additionally, the article depicts the history of persecution, expulsion and/or extermination of Zionist women during the Shoah.
ISSN:1817-9223
Contains:Enthalten in: Chilufim