Aktivität und Passivität des endlichen Seienden: Betrachtungen zu einem philosophischen Grundproblem der Theologie

Ein Stein des Anstoßes im christlichen Denken über den Menschen ist die Lehre, dass er für sein Heil, ja sogar für seinen guten Willen restlos von Gott abhängig ist. Der vorliegende Artikel versucht diese Lehre philosophisch plausibel zu machen. Dazu wird zunächst aufgewiesen, dass die Welt und das...

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Bibliographic Details
Published in:Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Main Author: Jahae, Raymond 1968- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: De Gruyter [2021]
In: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Standardized Subjects / Keyword chains:B Bible / Dependence (Ontology) / Human being / God / Free will / Evil
IxTheo Classification:HA Bible
NAB Fundamental theology
NBC Doctrine of God
NBE Anthropology
VA Philosophy
Further subjects:B Evil
B Grace
B Dependence
B Activity
B Freedom
B Böses
B Fremdbestimmtheit
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:Ein Stein des Anstoßes im christlichen Denken über den Menschen ist die Lehre, dass er für sein Heil, ja sogar für seinen guten Willen restlos von Gott abhängig ist. Der vorliegende Artikel versucht diese Lehre philosophisch plausibel zu machen. Dazu wird zunächst aufgewiesen, dass die Welt und das, was in ihr geschieht, nicht von den Naturwissenschaften, sondern nur von der Theologie her erklärt werden können. Sodann wird gezeigt, dass auch die gewollte Tätigkeit des Menschen, auch und gerade die vollends gelungene, gewissermaßen sich ihm zum Trotz und in Abhängigkeit von Gott vollzieht. Schließlich wird die These von der Fremdbestimmtheit des Menschen sowohl im Guten als auch im Bösen durch philosophische Reflexion auf die Konstitution des menschlichen Subjekts untermauert. Seine Aktivität ist von je größerer Passivität umfangen. Da es sich im Kern seiner selbst seiner Macht entzieht, ist es für sein Heil auf Gottes Gnade angewiesen.
Modernity has a problem with the Christian teaching that the human being's salvation, even with respect to the goodness of the will, entirely depends on God's grace. This article tries to show the philosophical plausibility of that teaching. Having demonstrated that the world and what happens in it are not explained by the natural sciences, but only by theology, the article shows that the human being's activity, even if truly desired, pursued, and carried out, largely realizes itself independently of the human being's efforts, in dependence on God. Eventually, a philosophical reflection on the human subject shows the dependence of the human being's will on external influences that escape human control. Consequently, it must be said that salvation cannot be the human being's own work, but only God's.
ISSN:1612-9520
Contains:Enthalten in: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie
Persistent identifiers:DOI: 10.1515/nzsth-2021-0001