Judentum und Katholizismus zwischen Gott und Welt: Leo Baecks und Erich Przywaras Polaritätsdenken im gesellschaftlich-religiösen Kontext der frühen 20er Jahre

In den frühen 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelten der liberale Rabbiner Leo Baeck und der Jesuit Erich Przywara einen verblüffend ähnlichen Gedanken: Die Polarität ist die formale Seite des Wesens des Judentums bzw. des Katholizismus. Dieser Artikel hat zum Ziel, die im Anschluss a...

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Main Author: Strzyz-Steinert, Lukasz (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Published: Edizioni OCD [2020]
In: Teresianum
Year: 2020, Volume: 71, Issue: 2, Pages: 325-370
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
Volltext (lizenzpflichtig)
Description
Summary:In den frühen 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelten der liberale Rabbiner Leo Baeck und der Jesuit Erich Przywara einen verblüffend ähnlichen Gedanken: Die Polarität ist die formale Seite des Wesens des Judentums bzw. des Katholizismus. Dieser Artikel hat zum Ziel, die im Anschluss an den 1. Weltkrieg entstandene Konstellation der kulturellen, politischen als auch religiösen Strömungen zu betrachten und das Zusammenspiel der vielen Faktoren, aus denen heraus Baecks und Przywaras Idee der jüdischen bzw. katholischen Polarität erwachsen sind, zum Vorschein zu bringen (I.), die beiden Polaritätssystem in ihrer internen Logik und ihrem je eigenen Anspruch abzubilden (II.), sowie abschließend die beiden Denkwege und Lösungen zu vergleichen und einige Fragen nach der Relevanz des Polaritätsdenkens zu formulieren (III.). Als indirekter Beitrag möchte dieser Artikel den Horizont der anhaltenden Debatte um Przywaras spätere Auseinandersetzung mit der jüdischen Religionsphilosophie erweitern.
In the early 1920’s, the liberal rabbi Leo Baeck and the Jesuit Erich Przywara developed a surprisingly similar idea: polarity is the formal side of the essence of both Judaism and Catholicism. The aim of this article is to analyse the constellation of cultural, political and religious currents that emerged in the aftermath of the First World War and to bring to light the interplay of the many factors that gave rise to Baeck and Przywara’s idea of Jewish and Catholic polarity (I.), to set forth the two polarity systems in their internal logic and their respective claims (II.), and finally to compare the two ways of thinking and to formulate some questions about the relevance of polarity thinking (III.). As an indirect contribution, this article aims to broaden the horizon of the ongoing debate on Przywara’s later confrontation with Jewish philosophy of religion.
ISSN:2611-7649
Contains:Enthalten in: Teresianum
Persistent identifiers:DOI: 10.1484/J.TER.5.122948