Welcher (V)Erkenntnisgewinn?: Postkolonialismus und Christliche Sozialethik

Der Beitrag geht davon aus, dass durch die Erkenntnisse postkolonialer Studien ethische Reflexion inhaltlich und methodisch in Bewegung gerät - oder geraten könnte, wenn man die Anfragen zuließe. Der Beitrag versucht daher, diese Erkenntnisse wahr und ernst zu nehmen und eigene Positionen, Begriffe...

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Bibliographic Details
Subtitles:Welcher Erkenntnisgewinn?
Welcher Verkenntnisgewinn?
Main Author: Becka, Michelle 1972- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Published: Aschendorff [2020]
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Year: 2020, Volume: 61, Pages: 137-160
Standardized Subjects / Keyword chains:B Postcolonialism / Christian social ethics
IxTheo Classification:FD Contextual theology
NCC Social ethics
VA Philosophy
ZC Politics in general
Online Access: Volltext (doi)
Volltext (teilw. kostenfrei)
Description
Summary:Der Beitrag geht davon aus, dass durch die Erkenntnisse postkolonialer Studien ethische Reflexion inhaltlich und methodisch in Bewegung gerät - oder geraten könnte, wenn man die Anfragen zuließe. Der Beitrag versucht daher, diese Erkenntnisse wahr und ernst zu nehmen und eigene Positionen, Begriffe und Konzepte von ihnen her zu überdenken. Das ist nötig, um verschiedene Weisen der Verkennung in der ethischen Reflexion zu überwinden. Die Kolonialität des Wissens führt dazu, andere Wissensformen zu verkennen und die eigene zur Norm zu erheben. Damit geht auch eine Verkennung von Subjekten einher: Viele, die von ethischen Entscheidungen betroffen sind, sind an ihnen nicht beteiligt und es fehlt an Formaten, wie sie sich beteiligen könnten. Diese und andere blinde Flecken deckt der Beitrag auf, kritisiert sie und gibt Anstöße zu einer (selbst-)kritischen kontextsensiblen Sozialethik, die ihrer aus historischer und geographischer Verstrickung resultierenden Verantwortung gerecht wird.
I assume that the fndings of postcolonial studies will set ethical refection in motion in terms of content and methodology - or could do so if these inquiries were allowed to take place. I therefore attempt to take these fndings seriously and to rethink the own positions and concepts from the other point of view. This is necessary in order to overcome various forms of misjudging in ethical refection. The coloniality of knowledge leads to misjudging other forms of knowledge and to elevating one’s own to the norm. This is accompanied by a misjudging of subjects: many who are afected by the consequences of ethical decisions are not involved in these decisions and there are no formats in which they could participate. The article uncovers these and other blind spots, criticizes them and gives impulses for a (self-)critical context-sensitive social ethics that does justice to its responsibility resulting from historical and geographical entanglement.
ISSN:2196-6265
Contains:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Persistent identifiers:DOI: 10.17879/jcsw-2020-2979