Krankheit und Heilung: zum theologischen Verständnis von Gesundheit und Krankheit und zur therapeutischen Kompetenz der Theologie

Krankheit und Gesundheit sind zentrale Themen der christlichen Theologie und kirchlichen Praxis. Inspiriert wurde die kirchliche und theologische Auseinandersetzung durch das biblische Paradigma ‚Krankheit und Heilung‘. Über das Phänomen Krankheit und Heilung wird in den Texten das biblische Mensche...

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Bibliographic Details
Published in:Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Main Author: Kostka, Ulrike 1971- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Aschendorff [2006]
In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften
Further subjects:B Theology
B Therapy
B Church
B Disease
B Health
B Bible
B Anthropology
B Healing
B Sin
B Redemption
B God
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Description
Summary:Krankheit und Gesundheit sind zentrale Themen der christlichen Theologie und kirchlichen Praxis. Inspiriert wurde die kirchliche und theologische Auseinandersetzung durch das biblische Paradigma ‚Krankheit und Heilung‘. Über das Phänomen Krankheit und Heilung wird in den Texten das biblische Menschenbild entwickelt sowie die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen, die Gottesbeziehung sowie die lebensrettende Qualität des Reiches Gottes illustriert. Einzelmotive wie Krankheit als Folge von Sünde prägten viele Jahrhunderte die kirchliche und theologische Interpretation von Krankheit mit teilweise tragischen Folgen für die Betroffenen. Gleichzeitig inspirierte die biblische Botschaft die kirchliche Sorge für die Kranken und die damit verbundene Einrichtung von Hospitälern. Die Behandlung von Krankheiten orientierte sich dort vorwiegend an der kirchlichliturgischen Betreuung. Mit Entwicklung der modernen Medizin im 19. und 20. Jahrhundert übernahm die Medizin die therapeutische Kompetenz, die zuvor vorwiegend der Kirche zugeschrieben wurde. In den päpstlichen Verlautbarungen ab Mitte des 20. Jahrhunderts und den Texten des Zweiten Vatikanums wird Krankheit nicht mehr in Verbindung mit Sünde und Strafe gesetzt und das Mitgehen Gottes in Krankheit und Gesundheit hervorgehoben. Die therapeutische Kompetenz der Medizin wird anerkannt. Die Theologie übernahm die Rolle einer kritischen Begleiterin der Medizin. Sie kann auf der Basis des biblischen Paradigmas vielfältige Impulse in den individuellen, organisationalen und gesellschaftlichen Umgang mit und Diskurs über Krankheit und Gesundheit einbringen. Dabei hat sie ihre eigenen Deutungen sowie die kirchliche Praxis bezüglich Krankheit und Gesundheit zu reflektieren und im interdisziplinären Dialog weiterzuentwickeln.
ISSN:2196-6265
Contains:Enthalten in: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften